Idealgewicht ohne Hungerkur

Immer mehr Menschen sind fettleibig. Die Deutsche Adipositas-Gesellschaft geht davon aus, dass rund 16 Mio. Menschen in Deutschland an Adipositas leiden. Deutschland steht damit in der EU auf Platz 1. Die Adipositas (Synonyme: Obesitas, Fettleibigkeit, Fettsucht) ist eine Vitalstoffmangelkrankheit. Sie gehört zu den ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten. »Fressattacken« bei Essüchtigen weisen darauf hin, dass zusätzlich eine Lebensberatung stattfinden muss. Kurzfristige »Crash-Diäten« sind langfristig ohne Erfolg. Nach der Diät erfolgt meistens eine noch stärkere Gewichtszunahme mit entsprechender Frustration (Jo-Jo-Effekt). Nicht eine strenge Diät, sondern eine abwechslungsreiche Vollwertkost ist die Lösung. Es gibt schon zu viele Diätbücher. Der Begriff Diät kommt vom griechischen ›diaita‹ = Lebenshaltung, Lebensanschauung, Lebensweise. Ursprünglich verstand man darunter die Übereinstimmung von Denken, Reden und Handeln. Nicht F. d. H. (= friss die Hälfte) ist die Lösung des Problems, sondern F. d. R. (= friss das Richtige)! In dem medizinischen Begriff Adipositas (Fettsucht) kommt klar zum Ausdruck, dass es sich um eine krankhafte Störung handelt und nicht um eine kosmetische Angelegenheit. Die Dinge beim richtigen Namen zu nennen, bringt immer nur Vorteile (Dr. M.O. Bruker, Idealgewicht ohne Hungerkur).

Man tut gut daran, normales Dicksein vom krankhaften Dicksein zu unterscheiden. Diese Unterscheidung lässt sich am einfachsten und sichersten durch die Betrachtung des unbekleideten Menschen treffen. Fettsucht hat dieselben Ursachen wie die übrigen ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten und tritt deshalb meist mit ihnen zusammen auf. Als Krankheitsverursacher spielen unter den Fabriknahrungsmitteln die raffinierten Kohlenhydrate  eine Hauptrolle. Es sind in erster Linie die Auszugsmehle und Fabrikzuckerarten. Mit reiner Kalorienbeschränkung kommt es nicht zum Dauererfolg. In jedem Fall ist die Einhaltung einer vitalstoffreichen Vollwertkost über lange Zeit unerlässlich. Das Prinzip der Behandlung ist keine Nahrungseinschränkung, sondern besteht im Genuss vollwertiger Speisen. Wer sich an folgende Regeln hält, wird garantiert sein »Idealgewicht« erreichen:

  1. Fabrikzucker und Auszugsmehle meiden. Sie sind am schädlichsten.
  2. Keine Beschränkung der Fettzufuhr. Nur naturbelassene Fette (Butter, Sahne und nichtraffinierte Pflanzenöle) verwenden.
  3. Viel Frischkost verzehren (2/3 in Form von rohen Gemüsesalaten, 1/3 in Form von Obst, unerhitztes Getreide in Form des Frischkorngerichtes).
  4. Keine Zwischenmahlzeiten. Zwischenmahlzeiten verhindern den Erfolg. Es sollten nicht mehr als drei Mahlzeiten gegessen werden.
  5. Trinken – aber nur echte Getränke wie Wasser und milde Kräutertees.

Je höher der Frischkostanteil, desto größer der Erfolg. Bei hochgradiger Fettsucht ist die reine Frischkostbehandlung am besten. Natürlich können im Rahmen der Vollwertkost auch erhitzte Speisen verzehrt werden. Die Erhitzung bringt jedoch einen Verlust an Vitalstoffen mit sich.

Alle Lebensmittel, die nicht besonders erwähnt wurden, sind erlaubt. Alle Fabriknahrungsmittel sind zu meiden. Regelmäßiges Wiegen (1–2x pro Woche) kann indirekt zum Erfolg beitragen. Die Waage lügt nie. Die Erwartung, wie in der nächsten Woche das Gewicht sein wird, regt dazu an, die Ernährungsrichtlinien einzuhalten. Medikamentöse und chirurgische Maßnahmen sind grundsätzlich abzulehnen, da sie die Ursache der Erkrankung nicht erfassen.

Online-Thementag Idealgewicht

Literaturempfehlungen

Dr. med. M. O. Bruker, emu-Verlag, Idealgewicht ohne Hunger
Mathias Jung, emu-Verlag, Übergewicht – Der Kampf mit dem eigenen Körper