Der Hebammenberuf ist eines der ältesten Gewerbe, das ausschließlich Frauen ausüben. Beredtes Zeugnis über die lange Tradition der Hebammenkunst sind die Tempelmalereien der Drillingsgeburt der Pharaonenkinder des ägyptischen Sonnengottes Re aus dem dritten Jahrtausend vor Christus.
Im Zeitalter der Antike war es üblich, dass nur Frauen den Hebammenberuf ergreifen durften, die selbst schon Kinder geboren und ein gewisses Alter erreicht hatten. Der Grund für diesen Brauch war, dass sie wegen ihres Alters selbst nicht mehr schwanger werden konnten. So war sichergestellt, dass Hebammen praktisch jederzeit zur Verfügung standen. Durch ihre eigene Geburtserfahrung waren sie befähigt, Geburtshilfe zu leisten. Die wesentlichen Aufgaben der Hebamme in der Antike waren vielfältig. Sie bestanden neben der Anregung oder Reduzierung der Wehentätigkeit in der eigentlichen Geburts»hilfe«, aber auch in der Ehevermittlung sowie der Abtreibung. Viele Jahrtausende lang blieb diese Tradition der Geburtsbegleitung unangetastet in den Händen der heilkundigen Frauen – der Hebammen. Das änderte sich erst im Mittelalter, als sich die ärztliche Geburtshilfe und medizinische Wissenschaft herausbildete. In dieser Zeit (1608) wurde weltweit das erste von einer Hebamme geschriebene Hebammenlehrbuch herausgegeben: von der französischen Hebamme Marie Louise Bourgeois. Das erste deutsche Hebammenlehrbuch erschien 1690, geschrieben von der »Chur-Brandenburgische Hof-Wehemutter« (Hebamme) Justine Siegemund. Dieses fortschrittliche Werk war, im Gegensatz zu ärztlichen Lehrbüchern, mit vielen Kupferstichen versehen, welche verschiedene geburtshilfliche Situationen bildhaft darstellten. Dieses Hebammenlehrbuch war lange Zeit das Standardwerk in der Geburtshilfe.
Wegen ihres immensen Wissens rund um die Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett sowie in der Kräuterheilkunde wurden sie »Wehenmütter« oder auch »weise Frauen« genannt. Andererseits waren diese heilkundigen Frauen im Mittelalter nicht selten wegen ihres Wissens und Könnens, insbesondere aber hinsichtlich des Wissens über die Heilwirkung von Kräutern und Extrakten, durch die Hexenverfolgung bzw. -verbrennung bedroht.
Hebammentätigkeit in den letzten 100 Jahren
Spätestens seit dem Ende des II. Weltkriegs veränderte sich der Ort der Geburt in Deutschland und Mitteleuropa erheblich. Nach dem Krieg stand die Hausgeburt üblicherweise auf der Tagesordnung; insbesondere im ländlichen Raum. Sie verlagerte sich seitdem mehr und mehr in den klinisch-ärztlichen Bereich. Die jährliche Rate an Haus- bzw. außerklinischen Geburten beträgt in Deutschland heute konstant 1,6 Prozent. Die restlichen 98,4 Prozent aller Geburten finden in Frauenkliniken und geburtshilflichen Klinik-Abteilungen statt, ca. 1/4 der Geburten werden durch Beleg-Hebammen begleitet (3).
Was sind die Ursachen für diese dramatische Veränderung? Zum einen ist es die gesellschaftliche Entwicklung nach dem Krieg. Sie vollzog sich auf verschiedenen Ebenen: die Jahre des wirtschaftlichen Aufschwungs mit dem zunehmenden Wohlstand einer breiten Masse der Bevölkerung, die Weiterentwicklung der Medizin und Medizintechnik, die Einführung neuer wirksamer Arzneimittel, die Verbesserung der allgemeinen hygienischen Gesamtsituation bis hin zur Entwicklung einer Event-, Lifestyle- und Spaßgesellschaft. Das sind die wesentlichen Meilensteine dieser Entwicklung. Andererseits stieg aber auch das Bedürfnis bzw. der Anspruch der Bevölkerung nach vermehrter medizinischer Sicherheit durch prophylaktische und andere medizinische Maßnahmen. In der Frauenheilkunde wurde z. B. seit Ende der 1950er Jahre die regelmäßige ärztliche Schwangerenvorsorge eingeführt. Damit ging die alleinige Betreuung der Schwangeren durch die Hebamme in den ärztlichen, d. h. schulmedizinischen Bereich über.
Einst war die Begleitung der Schwangeren »von Anfang an« die ausschließliche Domäne der (Haus- bzw. Familien-) Hebamme. Mit Beginn der 1960er Jahre begann neben der Etablierung der ärztlichen Schwangerenvorsorge parallel dazu die Forschung in der Frauenheilkunde auf dem Gebiet der Geburtsmedizin, d. h. der vorgeburtlichen kindlichen Entwicklung (Pränatalmedizin), der kindlichen und mütterlichen Zustandsdiagnostik und Therapie unter der Geburt (Perinatalmedizin) und der kindlichen Betreuung nach der Geburt, insbesondere der Aufzucht von Früh- und extrem Frühgeborenen (Neonatologie). Und noch eine Entwicklung hatte einen großen Einfluss auf die vermehrte Zuwendung zum Arzt: Zur gleichen Zeit begann der »Siegeszug« der medikamentösen Schwangerschaftsverhütungsmittel (»Pille«). Diese war und ist ausschließlich über fachärztliche Verschreibung erhältlich. Damit war ein regelmäßiger Besuch beim Frauenarzt notwendig. Mit diesen Entwicklungen im ärztlichen Bereich wurde das Berufsbild der Hebammen sukzessive nachhaltig verändert. War sie früher die erste Ansprechpartnerin und »Fachfrau« rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett, so ist es heute überwiegend der/die Frauenarzt/-ärztin. Eine kontinuierliche Begleitung einer Schwangeren durch eine Hebamme vom Beginn der Schwangerschaft an bis zum Ende des Wochenbetts stellt heute eher eine Ausnahme dar.
Keine Zeit für Geburtenbetreuung
Existierte früher z. B. die so genannte Eins-zu-eins-Betreuung unter der Geburt (bei Haus- oder Klinikgeburt), d. h. die Betreuung einer Gebärenden durch eine Hebamme, wich sie in den Kliniken immer mehr der kontinuierlichen »Überwachung« durch elektronische Geräte. In der klinischen Geburtshilfe betreut heute eine Hebamme oft mehrere Gebärende gleichzeitig und muss nebenbei noch jede Menge verwaltungstechnische, bürokratische Arbeiten erledigen. Die Folge: Kleine und große Kliniken haben zunehmend trotz intensiver Suche und Werbung Probleme, Hebammen (und auch Ärzte für Geburtshilfe) anzustellen. Viele Hebammen sind desillusioniert, denn für die eigentliche Hebammenarbeit – die Geburtsbetreuung – bleibt kaum noch Zeit. Öffnet eine Frauenklinik ihre Pforten für Eins-zu-eins-Beleggeburten, so hat ein kleiner Teil Frauen Glück, mit ihrer eigenen Hebamme dort gebären zu können.
Früher galt die ganze Aufmerksamkeit der Hebamme der gebärenden Frau: menschliche Zuwendung, unterstützende, motivierende und beruhigende Fürsprache, periodisches Abhören der kindlichen Herztöne mittels Pinard‘schen Hörrohrs usw. So entstand eine vertrauensvolle, ruhige und entspannte Atmosphäre zu Hause oder im Gebärzimmer einer Klinik. Der Arzt wurde in der Regel nur bei Eintritt einer Komplikation oder allenfalls zur Geburt hinzugerufen. Diese entspannte Atmosphäre findet sich derzeit fast nur noch in der außerklinischen Hebammen-Geburtshilfe. Das Hauptaugenmerk der klinisch tätigen Hebamme konzentriert sich heute mehr auf die laufende Analyse der überwiegend permanenten elektronischen »Überwachung« der Gebärenden und ihres noch ungeborenen Kindes mittels des Kardiotokogramms – Aufzeichnung der kindlichen Herzaktionen (Kardiá griechisch: Herz) und der mütterlichen Wehentätigkeit (Tókos griechisch: Geburt). Die Gebärende mit ihren Wünschen und Bedürfnissen nach Individualität, Intimität und Ruhe bleibt dabei im klinischen Alltag meist auf der Strecke bzw. ungehört. Und noch ein wesentliches Detail ist heute anders als früher: Es fehlten seinerzeit bei der Geburt die (nicht selten aufgeregten und z. T. mit der Situation des Gebärens ihrer Partnerinnen überforderten) Ehemänner!
Kreißsaal-Atmosphäre heute
Die Atmosphäre in einer großen Geburtsabteilung einer Klinik ist weit entfernt von Entspanntheit, Geborgenheit, Ruhe, Individualität und Intimität. Ganz im Gegenteil: Sie wird geprägt von Unruhe und Betriebsamkeit, fehlender Gelassenheit und Zeit sowie knappen personellen Ressourcen. Spätestens seit der Einführung des Fallpauschalen-Systems (G-DRG – German Diagnosis Related Groups) zur
Finanzierung des deutschen Gesundheitswesens im Jahre 2003 wird der ökonomische Druck auf die Krankenhäuser immer größer. Die Folge: Um einigermaßen wirtschaftlich zu arbeiten, wird folgerichtig auch am medizinischen Personal gespart und die Stationsbesetzung auf ein absolut notwendiges Minimum reduziert. Der Turbo-Kapitalismus hat vor dem Gesundheitswesen keinen Halt gemacht! Aus dem Gesundheitswesen von einst entwickelte sich politisch gewollt der Gesundheitsmarkt mit den üblichen Marktgesetzen: Im Mittelpunkt steht das Geld und nicht mehr der Mensch bzw. die humanitäre Idee des Unterstützens, Helfens und Heilens. Auch wenn die Politiker in blasphemischer Weise immer wieder das Gegenteil behaupten! Nicht zuletzt wenden sich aus diesen Gründen 2 – 3 Prozent aller Schwangeren von der derzeitigen »modernen« klinischen Geburtshilfe ab und suchen bzw. finden eine Alternative in der außerklinisch freiberuflichen Hebammenarbeit mit Kursen, Vorsorge und Wochenbett-/Stillbetreuung usw. Wo es möglich ist, gründen sich Geburtshäuser oder bieten Hebammen Eins-zu-eins-Geburtshilfe zu Hause oder als Beleghebamme an. In diesem Umfeld finden sie genau das, was in den Kliniken fehlt: Individualität, Intimität, Ruhe, Gelassenheit, Zeit, Zuwendung, entspannte Atmosphäre usw. Diese wichtige Arbeit wird von den freiberuflichen, außerklinisch tätigen bzw. Beleg-Hebammen geleistet. Doch dieser Berufsstand wird durch eine problematische politische Entwicklung in seiner Existenz bedroht! Dazu einige Zahlen zur Situation der Hebammen (Stand November 2013): In Deutschland sind ca. 21 000 Hebammen registriert, von ihnen sind 18.510 im Deutschen Hebammenverband (DHV) organisiert. Zirka 25 Prozent der freiberuflichen Hebammen haben bis 2010 ihren Beruf aufgegeben (!), 71,7 Prozent der angestellten Hebammen arbeiten Teilzeit, ca. 60 Prozent der Hebammen arbeiten freiberuflich ohne Geburtshilfe (5). Die durchschnittliche Anzahl an Geburten pro in einem Kreißsaal tätiger Hebamme und Jahr beträgt in Deutschland 64,35 und liegt an – gemessen an der Zeit und Zuwendung für die Schwangeren – zweitschlechtester Stelle in Europa. Nur in Spanien ist das Verhältnis mit 109,1 Geburten pro Hebamme und Jahr noch schlechter; Zypern folgt Deutschland mit 52,6 Geburten pro Hebamme und Jahr. Spitzenreiter ist Schweden mit 14,2 Geburten pro Hebamme und Jahr! (9)
Demokratische Grundrechte
Ein Merkmal unserer pluralistischen Gesellschaft ist u. a. die Vielfalt und damit die Wahlfreiheit. Jeder Mensch kann sich in unserer freiheitlich-demokratischen Gesellschaftsordnung im Rahmen der gesellschaftlichen Normen als Persönlichkeit entfalten und seinen Weg finden und eigenständig gehen. Dieses Grundprinzip der Wahlfreiheit und Selbstbestimmung, z. B. nach einer klinischen oder außerklinischen Geburt, wird der mündigen und aufgeklärten Schwangeren heute zunehmend verwehrt. Immer mehr freiberufliche und Beleg-Hebammen stellen ihre Geburtshilfetätigkeit ein. Damit ist die außerklinische bzw. Beleg-Geburtshilfe in ihrem Bestand stark bedroht. Die Ursache ist einerseits der Erlössituation der Hebammen (s. Tab. 1) und andererseits der dramatischen Entwicklung der Haftpflichtprämien der freiberuflichen Hebammen geschuldet. Die Einnahmen aus 24 Stunden Rufbereitschaft an sieben Tagen der Woche sind für die meisten Hebammen nicht ausreichend und kostendeckend. Um eine Eins-zu-eins-Geburtshilfe in guter Qualität anzubieten sowie Fehler und Geburtenhäufungen zu vermeiden und letztlich um sich auch selbst vor Überlastung zu schützen, kann eine Hebamme nicht mehr als 5 – 6 Geburten im Monat betreuen. Und sie muss, wie jeder Freiberufler, versuchen, in zehn Monaten den notwendigen Verdienst für ein ganzes Jahr zu erwirtschaften, um Ausfallzeiten und Urlaub finanziell absichern zu können. Hinzu kommen strikte Auflagen, die Zahlung der Krankenkassen-, Renten- und Arbeitslosenbeiträge sowie der rasante Anstieg der Haftpflichtprämien. Das alles macht den freiberuflichen Hebammen das Leben schwer, viele haben deshalb resigniert und die außerklinische oder Beleghebammentätigkeit eingestellt. Der Hebammenverband startete daraufhin eine Initiative, um die Bevölkerung auf das politische Problem aufmerksam zu machen. Mit Hilfe der Internet-Petition (www.change.org/hebamme) sollte erreicht werden, dass die Haftpflichtprämie für Hebammen bezahlbar bleibt oder/und ein staatlicher Haftungsfonds für alle Gesundheitsberufe gegründet wird. (2) Jede Bürgerin und jeder Bürger konnte diese Aktion mit einer Teilnahme unterstützen und dazu beitragen, dass die außerklinische Geburtshilfe weiter besteht und den Schwangeren diese Wahlmöglichkeit erhalten bleibt. Knapp 435 000 Unterschriften kamen zusammen, auch meine war dabei.
Warum steigen die Haftpflichtprämien?
Welche Ursachen führen nun zu diesem exponentiellen Anstieg? Die Haftpflichtprämien werden aus den zu zahlenden Summen eines regulierten Haftpflichtschadens kalkuliert. Mit Hilfe der heutigen hochentwickelten Medizin wird es möglich, nicht nur Menschen mit Behinderungen besser zu behandeln, sondern auch ihre Lebenserwartung deutlich zu verlängern. Je länger ein Mensch mit Handicaps lebt, desto größer werden die Aufwendungen für seine Pflege und Unterstützung. Deshalb erreichen die Summen für einen Haftpflichtfall heute nicht selten 5 – 10 Millionen Euro! Einige Zahlen sollen diese Entwicklung veranschaulichen. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Schmerzensgeld bei einem so genannten Geburtsschaden betrug im Jahre 1998 75 000 Euro, im Jahre 2008 500 000 Euro! Für eine Haftpflichtprämie zahlte eine freiberufliche Hebamme im Jahre 1981 30,68 Euro, in 2000 404 Euro, im Jahr 2014 5091 Euro und im laufenden Jahr 6000 Euro!
Die Gesamtaufwendungen im Schadensfall für Heilkosten, Pflege, Verdienstausfall, Anwalts- und Gerichtshonorare beliefen sich im Zeitraum bis 1998 auf ca. 340 000 Euro und stiegen bis zum Jahr 2014 auf 2,9 Millionen Euro! Wegen der Unmöglichkeit der Schadenskalkulation ziehen sich inzwischen immer mehr Versicherungen aus dem Geschäft zurück. Die wenigen verbleibenden Versicherungen bilden mittlerweile ein Oligopol. Momentan existieren noch ca. 30 Versicherer für Altverträgler, aber nur noch eine Versicherung steht für Neuverträge zur Auswahl (sog. Gruppenversicherung über den Deutschen Hebammenverband e. V.). Somit reicht das Einkommen vieler Freiberuflerinnen nicht mehr aus, um diese hohen Haftpflichtprämien zu zahlen; sie können die notwendigen Erlöse nicht aufbringen. Es bleibt ihnen nur noch eine Tätigkeit ohne Geburtshilfe, also Vor- und Nachsorgetätigkeit oder der Berufsausstieg.
| Geburtsort | Vergütung (€) | Haftpflichtzulage pro Geburt ab Juli 2014 (€) | Anzahl Geburten pro Jahr zur Deckung der Versicherungsprämie |
| Hausgeburt | 703,08 | 132,00 | 7,2 |
| Geburtshaus | 559,00 | 68,00 | 9,1 |
| Belegabteilung | 275,22 | 8,81 | 18,5 |
| Beleggeburt 1:1 | 288,72 | 30,00 | 17,6 |
Tabelle 1: Vergütungsstaffelung für freiberufliche Hebammen mit Geburtshilfe (Pauschale für elf Stunden Arbeitszeit) ab Juli 2014 und notwendige minimale Geburtenzahl zur Deckung der Haftpflichtprämie (4)
Seit 2009 versucht der Gesetzgeber über die Krankenkassen, den freiberuflichen Hebammen einen Teil der Kosten für die Haftpflichtprämie über einen Zuschlag zur Geburtspauschale zu erstatten (s. Tab. 1). Das bedeutet, dass Hebammen mit vielen Geburten einen gewissen Erlösüberschuss erzielen könnten, Hebammen mit wenigen Geburten könnten einen Verlust erleiden und die Prämie nicht mehr bezahlen. Die Grenze, bei der sich die Erlöse und Kosten die Waage allein für das Aufbringen der Haftpflichtprämie halten, liegt je nach Geburtsort und Erlös zwischen acht und 20 Geburten pro Hebamme und Jahr. Dieser Ausgleich der Haftpflichtprämien durch die Krankenkassen betrifft ca. 3500 freiberufliche Hebammen, die Geburten abrechnen.
Ist eine Geburt in der Klinik sicherer als im außerklinischen Bereich?
Diese Fragestellung wird seit langer Zeit in den ärztlichen und Hebammen-Fachverbänden sehr kontrovers und vor allem emotional diskutiert. Die Diskussion bezieht sich auf die Geburt einer gesunden Schwangeren bei unkomplizierter Schwangerschaft am Termin (38.– 42. Schwangerschaftswoche). Aus meiner Sicht beträfe das ca. 75 – 80 Prozent aller Schwangeren, die keine geburtshilflich relevanten Risiken aufweisen. Die meist ärztlichen Befürworter einer Klinikgeburt stellen die sehr selten auftretenden möglichen Risiken stark in den Vordergrund (12). Sie verweisen dabei auf die sehr schnelle ärztliche Eingriffsmöglichkeit bei auftretenden Komplikationen unter der Geburt sowie auf die Möglichkeit, bei Anpassungsstörungen des Neugeborenen einen spezialisierten Kinderarzt (Neonatologe) sofort hinzuzuziehen. Die Hebammen-Verbände dagegen verweisen darauf, dass eine außerklinische Geburt genau so sicher für Mutter und Kind sei wie eine Klinikgeburt. Seriöse Untersuchungen belegen diese Aussage (10, 11).
So sind z. B. mütterliche oder kindliche Todesfälle an beiden Geburtsorten extrem selten, allgemeine Geburtskomplikationen oder Verlegungen von Neugeborenen in die Kinderklinik sind in der außerklinischen Geburtshilfe nicht häufiger als bei einer Klinikgeburt. Allerdings ist die außerklinische Geburtshilfe beinahe frei von Interventionen. Es werden z. B. keine Medikamente zur Geburtseinleitung oder Förderung der Wehentätigkeit eingesetzt, sehr selten werden Scheiden-Dammschnitte (Episiotomie) oder instrumentelle Geburtsbeendigungen (Zangen- oder Vakuumentbindungen) durchgeführt usw. Aus meiner Erfahrung kann ich bestätigen, dass gerade die sehr häufig vorgenommenen Interventionen in der klinischen Geburtshilfe, wie z. B. Geburtseinleitungen, Wehenstimulation unter der Geburt und viele andere mehr, zu vermehrten, vermeidbaren Komplikationen unter der Geburt führen. In der Konsequenz enden solche Geburtsverläufe nicht selten in einer Kaiserschnittentbindung. Schwere Geburtskomplikationen, die zu schwersten kindlichen Schäden führen (sog. Geburtsschäden, wie z. B. eine Zerebralparese – schwerer Hirnschaden mit Spastik der Extremitäten auf Grund von Sauerstoffmangel unter der Geburt), sind extrem selten. Sie treten seit ca. 60 Jahren in fast unveränderter Häufigkeit bei 2 – 4 pro 1000 Lebendgeborenen auf. Und das, obwohl sich die Frequenz der Kaiserschnittentbindungen in den vergangenen 40 Jahren vervielfacht hat.
Als ich Anfang der 1990er Jahre als junger Facharzt in das Nürnberger Perinatalzentrum (große Geburtsklinik mit einem hohen Anteil an so genannten Risikoschwangerschaften bzw. -entbindungen, derzeit ca. 3000 Geburten pro Jahr) eintrat, betrug die Kaiserschnittrate weniger als 10 Prozent. Im Jahr 2014 betrug sie in unserer Klinik 23 Prozent, Trend rückläufig. Dabei ist die Nürnberger Geburtsklinik insofern eine Ausnahme, als dass sie im Vergleich zum Bundesdurchschnitt eine um 1/3 niedrigere Kaiserschnitt-Frequenz aufweist. Auch hierzu einige Zahlen zur Verdeutlichung der Situation: Die Kaiserschnitt-Rate in Deutschland betrug 2013 31,8 Prozent, in Bayern 32,8 Prozent (zum Vergleich: Bayern 1991 16,1 Prozent), Klinikum Nürnberg 24,2 Prozent (6). Und es existieren auch starke regionale und nationale Schwankungen: im Jahr 2012 betrugen die Kaiserschnittraten in Nürnberg 26 Prozent, in Fürth 28 Prozent und in Amberg-Sulzbach 47 Prozent. Im letzten Jahr wurden in Portugal 35 Prozent und in Finnland 18 Prozent Kaiserschnitte durchgeführt. Die Erläuterung der Ursachen der unterschiedlichen Raten an dieser Stelle würde den Rahmen des Beitrags jedoch sprengen. Für die an Kliniken angestellten Hebammen bedeuten hohe Kaiserschnitt-Raten jedenfalls Verlust an originärer Tätigkeit.
Fazit
Das Natürlichste auf der Welt, eine Geburt, wird nach wie vor hauptsächlich von einer Hebamme begleitet. Der Wandel des Geburtsortes, die exponentiell gestiegenen Haftpflichtprämien für außerklinisch tätige und Beleg-Hebammen, die Anspruchshaltung der Gesellschaft nach einer schicksalsfreien, perfekten Geburt und einem gesunden Kind und viele andere Gründe haben die Arbeitsbedingungen der freiberuflichen Hebammen erheblich verschlechtert. Viele Hebammen gaben und geben ihren geliebten Beruf wegen der Unbezahlbarkeit der Haftpflichtprämien und der allgemeinen Rahmenbedingungen auf. Damit ist die außerklinische Geburtshilfe in Gefahr.
In diesem Zusammenhang steht die zunehmende Unmöglichkeit für schwangere Frauen, für sich eine Wahl hinsichtlich des Geburtsortes zu treffen. Letztlich werden sie mehr oder weniger zu einer Klinikgeburt gedrängt. Es liegt nicht nur in den Händen der Hebammen und der Schwangeren, den politischen Druck zu erhöhen, damit diese alte, traditionelle Hebammenkunst am Leben bleibt. Als ein weiteres positives Beispiel sei die Petition zum Erhalt des Münchner Geburtshauses erwähnt. In kurzer Zeit sammelten die Hebammen mehr als 10 000 Unterschriften und überreichten sie dem 2. Bürgermeister der Stadt München. Das blieb nicht ohne Folgen. Dieser stellte fest: »Das Geburtshaus gehört zu München. Es sei wichtig, dass es ein breites Spektrum an Einrichtungen gebe.« (13) Es gehören Mut und Zivilcourage dazu, um nicht alles hinzunehmen, was die Politik beschließt, sondern sich auch zu wehren! Ganz nach dem Motto der GGB-Frühjahrstagung 2015: »Wider den Gehorsam«.
Literatur
1. Zu schnell am Skalpell? Nürnberger Nachrichten vom 13. 09. 2014
2. Hebammen in anderen Umständen. Nürnberger Nachrichten vom 12. 05. 2014
3. Mihm, A: Geburtshelfer Gröhe. Führen und Wirtschaften im Krankenhaus (f&w), 5/2014
4. Fragen und Antworten zum Thema Haftpflichtversicherung bei Hebammen (3/2014). Deutscher Hebammenverband e. V.
5. Zahlenspiegel zur Situation der Hebammen, Deutscher Hebammenverband (DHV) e. V.
6. Zahl der Kaiserschnitte bleibt unverändert. Der Frauenarzt 2014;55:942
7. BKG online: Mitteilungen der Bayerischen Krankenhausgesellschaft 2014;45:10
8. Bovermann, Yvonne: Geburtshäuser: Kooperation statt Konkurrenz muss das Ziel werden! Die Hebamme. 2013;26:36 – 38
9. Survey of European Midwifery Regulators. Second Issue, February 2010
10. David, M; Pachaly, J; Vetter, K; Kentenich, H: Geburtsort Geburtshaus – Perinataldaten im Vergleich zu Klinikentbindungen in Berlin und Bayern. Z Geburtsh Neonat 2004;208:110 – 117
11. David, M; Pachaly, J; Wiemer, A; Gross, MM: Außerklinische Geburtshilfe in Deutschland – Perinataldaten »großer«, »mittlerer« und »kleiner« Geburtshäuser im Vergleich. Z Geburtsh Neonatol 2006; 210:166 – 172
12. Arabin, B., F. A. Chervenak, L. B. McCullough: Die geplante Hausgeburt in industrialisierten Ländern: Bürokratische Traumvorstellung vs. professionelle Verantwortlichkeit. Z Geburtsh Neonatol 2013, 207:7 – 13
13. Rahmsdorf, Inga: Zukunft in Schwabing. Süddeutsche Zeitung vom 01. 04. 2015


Nach ihren langjährigen Tätigkeiten als Tierärztin in eigener Praxis und Weiterbildungsdozentin für Tierärzte und tiermedizinische Fachangestellte, engagiert sich Dr. med. vet. Gaby Neumann seit 2017 hauptberuflich als Wissenschaftliche Referentin und Pressesprecherin bei „Ärzte gegen Tierversuche e.V.“ für die Abschaffung von Tierversuchen.
Dr. med. Andreas Meißner, seit über 20 Jahren niedergelassener Psychiater und Psychotherapeut in München, hat sich in etlichen Fachartikeln mit den Themen elektronische Patientenakte (ePA) und der dafür notwendigen Telematikinfrastruktur (TI) beschäftigt. In diesem Jahr ist auch ein Buch von ihm dazu veröffentlicht worden.
Frank Wittig studierte Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und Psychologie an der Universität Mainz mit anschließender Promotion. Seit 1996 ist er als Autor und Redakteur in der Abteilung Wissenschaft des Südwestrundfunks beschäftigt. Zusätzlich ist er Lehrbeauftragter für Wissenschaftsjournalismus, Veranstaltungsmoderator (Technik, Medizin und Biowissenschaften) sowie Autor mehrerer Spiegel-Bestseller.
Birgit Schäfers, ausgebildete Rechtsanwaltsfachangestellte, war viele Jahre als Büro-Teamleiterin in verschiedenen Branchen tätig. Seit mehreren Jahren ist sie schwerbehindert aufgrund von Gesundheitsschäden durch Brustimplantate, die sie nach starker Gewichtsabnahme sechs Jahre lang (2010 bis 2016) in sich trug. Im Jahr 2016 hat sie den Aufbau der deutschsprachigen Aufklärungsarbeit zu diesem Thema gestartet und begleitet seit mehreren Jahren ehrenamtlich Tausende erkrankter Frauen als Initiatorin, Gründerin und 1. Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins „Krank durch Brustimplantate – Wir helfen e.V.“ mit medizinischem und psychologischem Rat.
Klaus Scheidsteger hat nach seinem Journalistik-Studium in Dortmund und einem Volontariat beim WDR Köln im Ausland Erfahrungen mit ersten TV-Produktionen als freier Autor und Produzent gesammelt. Ab 1985 hat er mit einer eigenen Produktionsgesellschaft TV-Reportagen, Dokumentation und Industriefilme produziert. Seit 2004 widmet er sich als Autor und Produzent von Dokumentarfilmen dem Thema Mobilfunk.
Dr. med. Jürgen Birmanns, Arzt im Dr.-Max-Otto-Bruker-Haus und 1. Vorsitzender der Gesellschaft für Gesundheitsberatung GGB e.V., und Dipl.-Psych. Hassan El Khomri, Psychologischer Psychotherapeut und Gesundheitsberater GGB, gestalten gemeinsam den traditionellen „Ärztlichen und Psychotherapeutischen Rat aus ganzheitlicher Sicht“. Darin gehen sie auf persönliche Fragen der Tagungsgäste zu Krankheit und Gesundheit ein und geben wertvolle Hinweise zu Prävention und ganzheitlichen Therapiemethoden.
Dr. phil. Mathias Jung, 1. Vorsitzender der Dr.-Max-Otto-Bruker-Stiftung, langjähriger Gestalttherapeut und Autor von über 60 Büchern zu Paartherapie, Sucht und Sinnsuche, spricht im Abschlussvortrag der Tagung über „Das Geheimnis der Partnerwahl“.
Den musikalischen Ausklang gestalten Matthias Lück (Gitarre und Gesang) und Karl-Heinz Schwikowski (Kontrabass). Matthias Lück ist Theologe und Therapeut und beschreibt sich selbst als „suchend, fragend und singend auf dem Weg durch das Leben“. Heinz Schwikowski ist Bildhauer, Theatermacher und Musiker.
Prof. Dr. med. Dietrich Grönemeyer, Arzt, Wissenschaftler und Bestsellerautor sowie emeritierter Lehrstuhlinhaber für Radiologie und Mikrotherapie der Universität Witten/Herdecke, setzt sich seit Jahrzehnten für medizinische Aufklärung und Prävention ein. Er ist leidenschaftlicher Verfechter der Weltmedizin, die die zentralen Heilmethoden unterschiedlicher Kulturen zusammenführt und in Natur- und Schulmedizin integriert.
Adrian A. Wenzel hat nach seinem Musikstudium und Engagements in verschiedenen Kulturorchestern ein Studium der Humanmedizin an der TU-München absolviert, sowie zusätzlich eine Ausbildung in klassischer Homöopathie. Aktuell ist er in der allgemein-internistischen Abteilung eines der kleinsten Krankenhäuser Deutschlands im südöstlichen Oberbayern tätig und betreibt eine Privatpraxis für Homöopathie und Ganzheitsmedizin.
Dr. theol. Eugen Drewermann, Theologe, Psychoanalytiker und Schriftsteller, wurde1966 zum Priester geweiht. 2005 trat er nach voriger Suspension als Priester aus der Kirche aus. Seitdem nimmt der gefragte Redner, überzeugte Pazifist und erfolgreiche Autor immer wieder kritisch Stellung zu aktuellen gesellschaftspolitischen Themen.
Musik war schon immer die große Leidenschaft von Partysänger Phil Spass aus Köln. Im Alter von 6 Jahren erlernte er das Orgelspiel und seit seinem zwölften Lebensjahr spielt er Klavier. Angefangen mit klassischen Kompositionen begann er noch als Kind eigene Lieder zu schreiben und zu singen.
Prof. Dr. Gerd Bosbach war nach seinem Mathematikstudium und seiner Promotion in Wirtschaftsstatistik als Politikberater in Bonn für das Statistische Bundesamt tätig, sowie für die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung. Seine Forschungsschwerpunkte als Professor waren Demografie-Irrtümer, die Finanzierung des Gesundheitswesens und Lügen mit Statistiken in unterschiedlichen Bereichen.
Prof. Dr. med. Jost Langhorst ist seit 2019 Chefarzt der Klinik für Integrative Medizin und Naturheilkunde am Klinikum Bamberg und hat seit 2020 den Stiftungslehrstuhl für Integrative Medizin der Universität Duisburg-Essen am Klinikum Bamberg inne.
Petra Rösner, seit 1989 staatlich geprüfte und zertifizierte Diätassistentin und seit 2002 Gesundheits- und Kneippberaterin GGB, ist seit 2011 selbstständig, referierte mehr als 10 Jahre in der Hochgrat-Klinik Wolfsried im Allgäu zum Thema vitalstoffreiche Vollwertkost und ist zudem als Fachkraft für soziale Betreuung in der Behindertenhilfe tätig.
Ulla Holm-Cöllen, Diplom Pädagogin und Heilpraktikerin, und ihr Ehemann Michael Cöllen, Diplom-Psychologe und Begründer der Paar-Synthese, weisen in ihrem Vortrag „Wieviel Ich erträgt das Wir? – Die Not in der narzisstischen Paardynamik“ auf die Zunahme der krisenhaften Folgen von gesteigertem narzisstischem Selbstverständnis im Mikrokosmos des Paares und ebenso im Makrokosmos von Politik und Gesellschaft.
Dr. phil. Mathias Jung, 1. Vorsitzender der Dr.-Max-Otto-Bruker-Stiftung, langjähriger Gestalttherapeut und Autor von über 60 Büchern zu Paartherapie, Sucht und Sinnsuche, spricht im Abschlussvortrag der Tagung über die Inhalte seines neuen Buchs „Segel setzen – Das Wunder der Wandlung“.
Stephan Illi, ausgebildeter Landwirt, Agraringenieur und Organisationsentwickler, ist Vorstand der Kulturland-Genossenschaft, die Land für kleinere und mittlere Biohöfe sichert. Er war viele Jahre Vorstand im Demeter-Verband und Berater für Demeter-Höfe in Bayern.
Die Koblenzer Klinikclowns besuchen ehrenamtlich kranke Kinder im Krankenhaus und pflegebedürftige Menschen in Seniorenheimen, um Leichtigkeit und Lebensfreude in den normalen Alltag der Kliniken und Heime zu bringen. Das „Programm“ ist jedoch nicht einstudiert, sondern entsteht aus der jeweils vorgefundenen Situation durch Improvisation unter Einbezug der Kinder bzw. Senioren. Dafür besuchen die Mitglieder des Vereins regelmäßig Clownschulen in ganz Deutschland. Das Miteinander im Spiel mit den Clowns schafft eine gesundheitsfördernde Atmosphäre, aktiviert die Selbstheilungskräfte und unterstützt den physischen und psychischen Genesungsprozess.
Christof Jauernig, studierter Diplom-Betriebswirt und viele Jahre im Bankenbereich tätig, ist im Zuge einer Sinn- und Lebenskrise ein halbes Jahr mit dem Rucksack durch Südostasien gereist – ohne Plan für danach. Seit seiner Heimkehr ist er zum bundesweit tourenden multimedialen Erzähler und Autor geworden. In sechzig deutschen Städten hat er die Glücksmomente von über 1.000 Menschen eingesammelt.
Gebhard Rossmanith, Diplom-Ingenieur im Fachgebiet Gartenbau und nach dem Studium 20 Jahre praktizierender Demeter-Gärtner, war 2001 bis 2022 Vorstandsvorsitzender der Bingenheimer Saatgut AG und ist seit Juli 2022 selbstständig tätig als Berater für ökologisches Saatgut und Züchtung.
Günter Wallraff, der bekannteste investigative Journalist Deutschlands, bildet den Auftakt unserer Gesundheitstage – der Mann, der von sich sagt: „Weiter werde ich mir unermüdlich Masken aufsetzen, mich suchen und in einem vor mir verbergen. Wenn ich mich gefunden habe, werde ich mich verlassen.“ Seit fast 60 Jahren deckt Günter Wallraff gesellschaftliche Missstände wie Ausbeutung, Rassismus oder Unterdrückung auf. In seinem Beitrag „Der Aufklärer – Im Einsatz für Menschenrechte und gegen Machtmissbrauch“ mit anschließendem Interview wird er Schlüsselmomente aus seiner langjährigen Tätigkeit als Enthüllungsjournalist teilen, mit welcher er laut „Spiegel“ die „Republik verändert“ und „Millionen von Menschen bewegt“ hat.
Prof. Dr. Dominikus Bönsch, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Neurologie, ist Vorstandsmitglied des Vereins MEZIS – Initiative „Mein Essen zahl‘ ich selbst“ e.V., der sich seit über zwei Jahrzehnten unermüdlich für Transparenz im Gesundheitswesen einsetzt. Unter dem Titel „Korruption im Gesundheitswesen – Mein Essen zahl‘ ich selbst!“ wird Prof. Bönsch vielfältige Mechanismen der Einflussnahme der Pharmaindustrie auf die alltägliche medizinische Praxis und das Verschreibungsverhalten von Ärztinnen und Ärzten erläutern.
Prof. Dr. Uwe Leprich, Mitgründer des Instituts für ZukunftsEnergieSysteme (IZES), war jahrelang in den Bereichen Energiewende und Klimaschutz beratend für die Bundesregierung tätig. In seinem Beitrag „Patient Erde – Diagnose Klimafieber?“ wird er der Frage nachgehen, wie die Verbindung von Erderwärmung und zunehmenden Naturkatastrophen wissenschaftlich beurteilt und wie den damit verbundenen Herausforderungen und noch bestehenden Unsicherheiten Rechnung getragen werden kann. Nach dem Vortrag besteht für das Publikum vor Ort die Möglichkeit dem Referenten Fragen zu stellen.
Dr. med. Ronja Lutz, 2. Vorsitzende der Gesellschaft für Gesundheitsberatung GGB e.V., wirft in ihrem Vortrag „Der Welt-Zucker-Betrug – 6 Jahrzehnte zwischen Desinformation und Korruption“ ein Schlaglicht auf PR- und Korruptions-Kampagnen der Zuckerindustrie, die eine flächendeckende Aufklärung über die Gefahren des Fabrikzuckers erfolgreich verhindern. Unter einem Mantel aus Fehlinformation, Diffamierung und gezielter Bestechung versteckt die Zuckerindustrie bis heute die Zusammenhänge zwischen dem Konsum von Fabrikzucker und der Entstehung zahlreicher schwerwiegender Erkrankungen.
Dr. med. Andres Bircher ist Ärztlicher Leiter des Medizinischen Zentrums Bircher-Benner in Braunwald, welches er gründete, um die herausragenden Erkenntnisse seines Großvaters Dr. med. Maximilian Bircher-Benner zu bewahren. Er wird die große Bedeutung der Lehre Bircher-Benners für eine moderne Medizin erläutern und mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen bestätigen, welche entscheidende Rolle die Lebendigkeit der Nahrung in Verhütung und Therapie heutiger Krankheiten einnimmt. Unter dem Titel „Maximilian Bircher-Benner – Ein Leben auf der Suche nach der Wahrheit“ zeigt er Wege für ein neues Arzt-Sein und eine neue medizinische Wissenschaft auf.
Ellen Rohring, Fachanwältin für Steuerrecht, spezialisierte sich während der Corona-Zeit auf verwaltungsrechtliche und bußgeldrechtliche Verfahren rund um die Impfnachweispflicht. Aktuell betreut sie etwa 1000 Mandanten in diesem Bereich und wird in ihrem Vortrag „Masern-Nachweispflicht – Rechtslage und juristische Erfahrungsberichte aus der Praxis“ von Erkenntnissen und neuen Entwicklungen aus ihrer anwaltlichen Tätigkeit berichten.
Prof. Dr. Antônio Andrioli, Agrartechniker mit Master in Erziehungswissenschaften und Berater des brasilianischen Bundesministeriums für Agrarentwicklung und Familienlandwirtschaft, kämpft seit Jahrzehnten für die Eindämmung der Gentechnologie mit ihren verheerenden Auswirkungen. Unter dem Titel „Gentechnik – Die patentierte Zerstörung“ wird er die Folgen der weitreichenden Expansion gentechnisch veränderter Organismen (GVOs) erläutern und aufzeigen, welchen massiven Einfluss wirtschaftliche Interessengruppen auf Wissenschaft, Gentechnikforschung und politische Entscheidungsträger haben.
Dr. phil. Mathias Jung, 1. Vorsitzender der Dr.-Max-Otto-Bruker-Stiftung, langjähriger Gestalttherapeut und Autor von über 60 Büchern zu Paartherapie, Sucht und Sinnsuche, spricht zum Thema „Der Froschkönig – Glück und Zähneklappern der Liebe“. Ausgehend von der Frage „Wie lernen wir Liebe?“ analysiert er das Märchen „Der Froschkönig“, eine turbulente Slapstickkomödie mit tragischen Untertönen, in der es um die Aufarbeitung kindlicher Traumata, neurotischer Beziehungsmuster und sexueller Störungen geht.
Ulrich Koch, Arzt mit Zusatzbezeichnung Homöopathie, ist in der Weiterbildung und Supervision homöopathischer Ärzte engagiert und setzt sich mithilfe zahlreicher Veröffentlichungen für eine zeitgemäße Verbreitung seines Spezialgebiets ein. Die derzeitige Diffamierung der Homöopathie im öffentlichen Diskurs sieht er als durch Interessengruppen motiviert und möchte dieser in seinem Vortrag „Homöopathie – Sanfte Heilkunde oder Pseudomedizin?“ mit einer kritischen Würdigung der aktuellen Studienlage begegnen.
Dr. med. Jürgen Birmanns, Arzt im Dr.-Max-Otto-Bruker-Haus und 1. Vorsitzender der Gesellschaft für Gesundheitsberatung GGB e.V. und Dipl.-Psych. Hassan El Khomri, Psychologischer Psychotherapeut und Gesundheitsberater GGB, veranstalten gemeinsam den traditionellen „Ärztlichen und psychotherapeutischen Rat aus ganzheitlicher Sicht“. Darin gehen sie auf zahlreiche persönliche Fragen der Tagungsgäste ein und geben wertvolle Hinweise zu Prävention und ganzheitlichen Therapiemethoden.
Dr. phil. Mathias Jung wird ein Interview mit Dr. med. Jürgen Birmanns, Dipl.-Psych. Hassan El Khomri und Dr. med. Ronja Lutz führen.
Dr. phil. Notker Wolf OSB Abtprimas em. ist studierter Philosoph, Theologe und Naturwissenschaftler. 1968 wurde er zum Priester geweiht. Er war von 1977 bis 2000 Erzabt von St. Ottilien und gleichzeitig Abtpräses der weltweiten Ottilianer Benediktinerkongregation, sowie von 2000 bis 2016 Aptprimas der Benediktinischen Konföderation. Er ist Autor mehrerer Bestsellerbücher. Aktuell lebt er wieder in seinem Benediktinerorden in St. Ottilien.
Birgit Schattling ist Balkonbotschafterin des Vereins „Natur im Garten International“, Veranstalterin von bislang zwölf Online-Bio-Balkon-Kongressen und Jurorin beim Pflanzwettbewerb „Deutschland summt!“. 2018 wurde ihr der Medienpreis der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V. verliehen, 2017 und 2019 war sie für den „European Award for Ecological Gardening“ nominiert und ebenfalls im Jahr 2017 erhielt sie beim Grüne-Liga-Wettbewerb „Giftfreies Gärtnern“ einen Sonderpreis für Gärtnern auf kleinstem Raum.
Dr. med. Ellis Huber, ehemaliger Präsident der Berliner Ärztekammer, leitet seit 2007 als Vorsitzender den Berufsverband der Präventologen e. V. mit einem umfassenden Bildungsangebot. Seit 1994 ist er zudem Mitglied im Vorstand des PARITÄTISCHEN, LV Berlin e. V., einem Netzwerk von 800 eigenständigen und gemeinnützige Organisationen aus Bereichen wie Bildung, Kinder-, Jugend-, Alten- und Familienhilfe, ambulante und stationäre Pflege, soziale und psychosoziale Versorgung sowie der Gesundheitsförderung und -versorgung.
StereoDrama ist eine 2007 gegründete deutsche Alternative Rock-Band aus Karlsruhe mit englischen und spanischen Texten, die bereits mehrere EPs und Alben veröffentlicht hat. Seit 2009 sind StereoDrama auf Bühnen in Deutschland und umliegenden Ländern unterwegs. Bereits zwei Mal tourten sie durch Ecuador, das Heimatland ihres Sängers Christian Gellibert.
Dirk Gemein ist Soziologe, Philosoph und Achtsamkeit-Coach. Er arbeitet zudem als sozial-psychologischer TV-Experte für RTL und n-tv. Nach Aufenthalten in buddhistischen Klöstern in Thailand, Laos, Kambodscha, Frankreich und Deutschland, gründete er auf dem Klostergut Besselich in Urbar sein eigenes Achtsamkeits-Zentrum. Dort bietet er neben Seminaren auch Coaching für Unternehmen, vom DAX-Konzern bis hin zur KiTa, an.
Dr. med. Stefan Schmidt-Troschke ist antroposophisch orientierter Facharzt für Kinderheilkunde und Jugendmedizin. Von 2003 bis 2013 war er ärztlicher Direktor und Geschäftsführer des Gemeinschaftskrankenhauses Herdecke. Mittlerweile arbeitet er in eigener Niederlassung und ist Geschäftsführer des Bürger- und Patientenverbandes GESUNDHEIT AKTIV e.V. Im Jahr 2018 hat er zudem das Bürger:innenbündnis „weil´s hilft – Naturmedizin und Schulmedizin gemeinsam“ initiiert und bemüht sich im Zusammenhang mit dieser Arbeit sowie seinem Amt als geschäftsführender Vorstand der Organisation Ärzte für individuelle Impfentscheidung e.V. um bessere Bedingungen für eine am ganzen Menschen orientierte, integrative Medizin.
Moritz Schad ist Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie. Als Oberarzt leitet er die gastroenterologische Endoskopie an einem Klinikum der Maximalversorgung in Bayern. Er ist aktives Mitglied der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG e. V.), im Klimaschutz-Netzwerk der Gesundheitsberufe Health for Future engagiert und gründete mit Kollegen 2019 dessen Ortsgruppe in Koblenz.
Ronja Lutz ist Ärztin und promoviert aktuell im Bereich der Medizinethik. Sie ist 2. Vorsitzende der Gesellschaft für Gesundheitsberatung GGB e. V. und 1. Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins Kunst gegen Kinderkrebs e. V. Seit 2018 arbeitet sie im Dr.-Max-Otto-Bruker-Haus insbesondere in der Öffentlichkeitsarbeit und als Referentin.
Wenn man an chronische Schmerzen denkt, stehen die täglichen Schmerzen im Vordergrund. Der Schmerz jedoch ist ein Rudeltier und erscheint meist nicht allein, sondern bringt gleich einige Komplizen mit – die Begleiterscheinungen einer Erkrankung wie Angst, Schmerzgedächtnis, Ungewissheit und Co. Anfangs sind die Begleiterscheinungen nur Nebendarsteller, mit der Zeit jedoch nehmen sie immer wichtigere Rollen ein, bis sie das Geschehen im Leben „ihres“ Patienten bestimmen. Diese Komplizen lernte Samira Peseschkian in ihrer Zeit als Schmerzpatientin sehr gut kennen und stellte sich Fragen wie: Wie funktioniert überhaupt Schmerz? Was passiert im Gehirn, wenn ich Angst habe? Hat mein Körper mir vor Ausbrütung der Krankheit Warnzeichen gegeben?
Angst wurde hinsichtlich der Corona-Pandemie politisch-medial permanent geschürt! Aus welchen Gründen? Diese Panikmache hat in sehr vielen Menschen latente Ängste aus entwicklungspsychologischen Störungen und realen sozialen Belastungen aktiviert. Das hat zu einer massenpsychologischen Gesellschaftspathologie (Normopathie) geführt; mit den primitiven Abwehrmechanismen der Spaltung und Projektion mit zunehmender psychosozialer Destruktivität von Denunziation, Diffamierung, Hass und Hetze. „Beziehungskultur“ kann eine wesentliche Hilfe gegen Ängstigung und Spaltung sein!
Noch immer denken die meisten Menschen, Sie seien Ihren Genen und damit dem unbeeinflussbaren Erbe ihrer Eltern und Großeltern hoffnungslos ausgeliefert. Doch die neue Wissenschaft der Epigenetik lehrt: Unsere Gesundheit ist keine Frage des Schicksals. Wir sind keine Marionetten unserer Gene! Gesundheit ist ein Prozess, mit dem wir Tag für Tag, Stunde für Stunde in die Steuerung unserer Gene eingreifen. Dieser Prozess ist wandelbar und er enthält Botschaften, die über Generationsgrenzen hinweg reichen. Unsere Gesundheit hat also bereits bei den Großeltern begonnen, und wir geben sie an unsere Kinder und Enkel weiter.
Dr. Henning wird das Konzept und die Struktur des Lahnsteiner Heilwaldes darlegen und die medizinischen Informationen zur Prävention und Therapie, sofern schon vorhanden, verständlich erläutern. Der Wald ist nicht nur Patient, wie wir in letzter Zeit immer wieder hören, er ist auch Therapeut!
Die Digitalisierung unserer Gesellschaft schreitet scheinbar grenzenlos und unaufhaltsam voran. Vor allen Dingen die sogenannten „digital natives“, die jungen Menschen, die bereits im jungen Alter den Umgang mit Smartphone, Tablet und Co pflegen, sind häufig schon als Jugendliche „handysüchtig“. Wie gehen wir zukünftig mit der Sucht unserer Kinder um? Was ist wichtig für die Gehirnentwicklung? Sacha Richter ist auf dem Weg zur Handysucht gewesen. Durch seine Arbeit an einem Buch und einem Film von Klaus Scheidsteger hat er sein Bewusstsein geändert und versucht, seinen Konsum auf ein vernünftiges Maß zu reduzieren.
Margarete Herrig ist ausgebildete Musikpädagogin und freie Musikerin. In ihren solistischen Improvisationskonzerten bewegt sie sich als Grenzgängerin zwischen Performance, klassischer und experimenteller Musik. Mit klang-meditativen Elementen verzaubert sie ihr Publikum und entführt es in ferne Welten. Darüber hinaus begleitet sie als Auftrittscoach Menschen mit Auftrittsängsten und Lampenfieber aus Kunst, Kultur und Business hin zu einer begeisternden Performance.
Wir alle werden von Kindheit an auf Denken, Konkurrenzkampf und Spezialwissen trainiert. Dabei verlieren wir meist die Verbindung zwischen Kopf und Seele. Wir sind oft von der Sprache unserer Seele, unseren Gefühlen und der Intuition abgeschnitten. Um diese Blockade zu überwinden, den rechten mit dem linken Hirnbereich wieder zu verbinden, möchte Dr. Simonis praktische Lösungen aufzeigen und mit Ihnen einüben.
Oksana Köhn studierte in der Sowjetunion und Osnabrück Musik und Geschichtswissenschaften. Schon als Kind gewann sie etliche Preise in Klavierwettbewerben. Sie besuchte verschiedenen Meisterklassen bei Peter Feuchtwanger in London und Achim Clemens und produzierte CDs und DVDs.
Achim Clemens studierte Musik im Hauptfach Klavier an der Folkwang-Hochschule in Essen bei Prof. Fritz Emonts und Prof. Ludger Maxsein. Schon während des Studiums besuchte er verschiedene Meisterklassen, u.a. bei Peter Feuchtwanger, Roberto Szidon und Rudolf Kehrer (Konservatorium Moskau). Nach Abschluss des Studiums schloss er ein Privatstudium bei Peter Feuchtwanger in London an (Herausgabe der Werke Peter Feuchtwangers –Noten und DVD). Er blickt auf langjährige Konzerttätigkeit solistisch und als Liedbegleiter in Deutschland, Österreich, der Schweiz, England und Skandinavien sowie verschiedene CD- und DVD-Produktionen zurück.
Bertram Verhaag ist studierter Volkswirt und besuchte in den 70er Jahren nochmal die Filmhochschule in München. Als Autor und Regisseur fühlt er sich in seinen Filmen ausschließlich politischen und umweltpolitischen Themen verpflichtet. Er konzentriert sich in seiner Arbeit auf Filme zur demokratischen Kultur, zur Erziehung im weitesten Sinne. Indem er Menschen in den Mittelpunkt seiner Filme stellt und porträtiert, die sich bei gesellschaftlichen Fragen einmischen, hofft er, Mut zu machen. In seinen Augen sollte sich niemand ohnmächtig dem Credo “…, da kann man sowieso nichts machen!“ unterwerfen.
In ihrem Vortrag wird Carina Wohlleben verschiedene Themen aus ihrem Buch „Die Welt ist noch zu retten“ ansprechen. Dabei geht es unter anderem um die Klimakrise und wie sie mit unserer Ernährung zusammenhängt, die Verschmutzung unserer Umwelt durch unser alltägliches Handeln, aber auch darum, was jede*r einzelne von uns tun kann, um die Welt zu retten.
Aus seiner langjährigen gynäkologischen Erfahrung wird Dr. med. Michael Krause über die Begleitung einer normalen Schwangerschaft, Geburt und des Wochenbetts sprechen. Sein Fokus liegt dabei auf einer ganzheitlichen Perspektive, insbesondere unter dem Aspekt der vollwertig-vitalstoffreichen Ernährung. Sich daraus ergebende Vergleiche und Differenzen zur konventionellen/schulmedizinischen Geburtshilfe werden erläutert und diskutiert.
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Dr. Dr. Joachim Kahl ist freier Philosoph mit Arbeitsschwerpunkten in Religionsphilosophie, wie namentlich Religionskritik, Ethik und Ästhetik. Ein früher Best- und Longseller gelang ihm mit dem rororo-Taschenbuch »Das Elend des Christentums oder Plädoyer für eine Humanität ohne Gott« (1968). Danach absolvierte er eine akademische Lehrtätigkeit an der Marburger Universität, vornehmlich in Philosophiegeschichte. In den achtziger Jahren arbeitete er als Bildungsreferent in Nürnberg beim Bund für Geistesfreiheit, einer Kulturorganisation in der Tradition Ludwig Feuerbachs. 2005 erschien sein Grundlagenwerk »Weltlicher Humanismus. Eine Philosophie für unsere Zeit«. 2021 dann sein Buch »Humanismus. Eine Einladung«.
Dr. med. vet. Anita Idel ist Tierärztin und Mediatorin sowie Lead-Autorin des Weltagrarberichtes. Als Projektmanagerin und Beraterin arbeitet sie in den Bereichen Ökologisierung der Landwirtschaft, der Agrobiodiversität und engagiert sich für die Tiergesundheit. Seit 1986 ist sie Lehrbeauftragte zum Bereich Welternährung an der Universität Kassel und seit 2011 an der Universität Lüneburg. 2013 erhielt sie den Salus Medienpreis für das Buch »Die Kuh ist kein Klima-Killer!«
Im Vortrag von Prof. Dr. Maurizio Bach geht es um den Problemkomplex Angst und Angstkommunikation aus soziologsicher Sicht. Auf die Beantwortung folgender sehr spannenden Fragen dürfen wir uns freuen: Welches sind die gesellschaftlichen Dimensionen der Angst? Welche gesellschaftstheoretischen Perspektiven sind dafür heranzuziehen? Welche Einsichten lassen sich für die Analyse der aktuellen sozialen und politischen Dynamik der Corona-Pandemiegewinnen?
Kinder und Jugendliche vermissen seit zwei Jahren eine unbeschwerte, ihrem Alter gemäße Entwicklungs- und Lebenszeit. Es fehlt insbesondere den ärmeren und unterstützungsbedürftigen Kindern an Nähe, Unmittelbarkeit und auch an präsenten Erwachsenen. Auch das Fehlen von Rhythmus, Lern- und Spielraum ist zu erkennen. Jugendliche sind zu oft auf ihr Elternhaus beschränkt gewesen, obwohl Freunde und Freiräume wichtiger Teil ihrer gesunden Entwicklung wären. Als Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin bekommt Dr. med. Karin Michael hautnah mit, dass in solchen Fällen oft Bildschirmmedien als Zufluchtsorte gewählt werden, die dann in ein Suchtgefängnis führen können. Wie finden Betroffene Wege, um wieder aus dieser Krise zu kommen?
In Demokratien erfüllen Medien eine wichtige Funktion: Sie sollen die Öffentlichkeit informieren, durch Kritik und Diskussion zur Meinungsbildung beitragen und – die Regierenden kontrollieren. Oft werden sie deshalb auch als “Vierte Gewalt“ bezeichnet. Frau Cornelia Stolze zeigt uns auf, ob sie diese Aufgabe in der Pandemie wirklich erfüllt haben. Welche Fehler haben sie gemacht und warum? An mehreren Beispielen zeigt dieser Vortrag, wie und wo Journalisten und Redaktionen ihre Rolle des unabhängigen, neutralen und kritischen Berichterstatters nicht mehr wahrgenommen haben – und welche Erklärungen es dafür möglicherweise gibt.
Immer mehr Menschen erfahren zu wenig Resonanz. Zählt sie doch zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Sie verausgaben sich, ohne dass zurückkommt, was sie so sehnlich wünschen – Resonanz. Die Folge sind Entfremdungserfahrungen bis hin zu stetig anwachsenden Burnout-Raten. Wir brauchen heute ein beherztes „Ja“ zu atmosphärisch-schöpferischen Fragen, die Positivkräfte in Gang setzen: „Womit stehe ich in Resonanz?“, „Was bewegt, berührt, ergreift und verwandelt mich?“, „Was führt mich über mich selbst hinaus?“ Im Resonanzraum entsteht ein Feld wechselseitiger Prozesse und Inspiration. Resonanz lässt zu sich kommen und gleichzeitig Verbundenheit erfahren. Prof. Dr. phil. Irmtraud Tarr sagt: „Sie ist das Medium, um Isolation und Zerrissenheit unter Menschen entgegenzuwirken.“
Zum Einstieg wird die Referentin Olga Witt mit einem Schwenker durch unsere Müllwirtschaft aufzeigen, wie aus unreflektiertem Umgang mit Müll diverse Problematiken entstehen. Dabei deckt sie weit verbreitete Recyclingmythen auf. Um dieser prekären Lage zu entkommen, ist in ihren Augen ein Zero-Waste-Lifestyle die naheliegendste Schlussfolgerung. Im Hauptteil des Vortrages zeigt sie auf, wie dieser leicht und wirkungsvoll in die Tat umgesetzt werden kann. Warum dieser Lebensstil alles andere als Verzicht bedeutet, sondern einen deutlichen Gewinn an Lebensqualität mit sich bringen kann, wird spätestens am Ende deutlich, wenn die Vorteile noch mal ganz klar auf den Tisch gelegt werden.
Pia Ziegler arbeitet seit 40 Jahren in der Klinik Lahnhöhe. Dort begann sie 1981 als Sekretärin von Dr. Max Otto Bruker und wurde 1982 als Schatzmeisterin in den Vorstand der Gesellschaft für Gesundheitsberatung GGB e.V. gewählt. In diesem Rahmen lernte sie Ilse Gutjahr-Jung kennen, mit der sie in den folgenden Jahrzehnten über ihre bis heute fortgesetzte Vorstandarbeit in engem und regelmäßigem Kontakt stand. Seit der Gründung der Dr.-Max-Otto-Bruker-Stiftung im Jahr 1989 gehört sie dieser als Kuratoriumsmitglied an.
Gotthard Monreal ist Rechtsanwalt und seit Jahrzehnten eng mit dem Dr.-Max-Otto-Bruker-Haus verbunden. Als im Jahr 1977 die Klinik Lahnhöhe eröffnet wurde, übernahm Dr. Bruker die Leitung. Gleichzeitig wurde Gotthard Monreal Anwalt der Klinik und lernte in dieser Funktion auch Ilse Gutjahr-Jung kennen. Seit Eröffnung des Bruker-Hauses im Jahr 1994 ist er dessen Rechtsbeistand.
Manfred Weller ist 62 Jahre alt, verheiratet und hat 3 Kinder. Er hat Landwirtschaft in Triesdorf studiert, und seinen landwirtschaftlichen Betrieb vor 40 Jahren auf Bioland umgestellt. Sein Sohn Stefan ist sein Nachfolger und bewirtschaftet mit ihm zusammen den Hof. Weiterhin ist er Berater für Biolandbau beim Biolandverband.
Kathrin Lösch und ihr Mann Felix hörten auf einer GGB Tagung einen Vortrag des Gynäkologen und Geburtshelfers Dr. med. Mehdi Djalali, der beide zutiefst berührte. Exakt neun Monate später wurde ihre erste Tochter Hanna geboren. Während der Schwangerschaft, der Geburt und der Zeit danach wurden sie von Dr. Djalali haptonomisch begleitet, was ihre Haltung gegenüber dem Menschen grundlegend und auf wunderbare Weise verändert hat. Die Erfahrungen aus dieser Begleitung schrieb Kathrin während Hannas ersten vier Lebensjahren nieder, woraus das Buch „Glückskinder“ entstand.
Dr. med. Friedrich Paul Graf, Allgemeinmediziner und Homöopath, Autor mehrerer Fachbücher und Broschüren, welche im Sprangsrade Verlag, Herder Verlag und dem Elwin Staude Verlag erschienen sind. Er führt eine Allgemeinpraxis im Schleswig-Holsteinischen Plön mit den Schwerpunkten Homöopathie, Schwangerschaft, Geburt und Gynäkologie. Zurückblicken kann er dabei auf eine über 25-jährige Erfahrung. Er bildet Hebammen und Geburtshelfer homöopathisch aus und ist ein gefragter Vortragsgast im ganzen deutschsprachigen Raum. Er ist verheiratet und Vater von drei erwachsenen Kindern.
Mag. Christian Felber ist Buchautor, Hochschullehrer und freier Tänzer in Wien. Er ist Initiator der Genossenschaft für Gemeinwohl und der Gemeinwohl-Ökonomie. Mehrere Bestseller, zuletzt „This is not economy“, „Ethischer Welthandel“ und „Die Gemeinwohl-Ökonomie“. „Geld. Die neuen Spielregeln“ wurde als Wirtschaftsbuch des Jahres 2014 ausgezeichnet, die „Gemeinwohl-Ökonomie“ schaffte es 2021 auf die SPIEGEL-Bestsellerliste.
Mascha Kälicke, Hebamme und Mitarbeiterin von Dr. Djalali. Begleitete mit ihm viele Jahre haptonomische Geburten und machte ihre Ausbildung, wie Dr. Djalali auch, beim C.I.R.D.H (Internationales Zentrum zu Forschung und Entwicklung der Haptonomie) in Frankreich.
Daniela Djalali, Witwe von Dr. med. Mehdi Djalali, der die Haptonomie in seinem Beruf als Gynäkologe und Geburtshelfer jahrzehntelang praktiziert hat.
Heinz-Peter Röhr ist Pädagoge und war über dreißig Jahre lang an der Fachklinik Fredeburg/Sauerland für Suchtmittelabhängige psychotherapeutisch tätig. Er hat sehr viele erfolgreiche Ratgeber u.a. zu den Themen Narzissmus, Selbstwert, Selbstliebe, emotionale Abhängigkeit, Borderline und Sucht veröffentlicht.
In diesem Vortrag wird Dr. phil. Mathias Jung über das Leben und Lebenswerk seiner Ehefrau und jahrelangen Vorsitzenden der Gesellschaft für Gesundheitsberatung GGB e.V., Ilse Gutjahr-Jung, sprechen, die im Frühjahr dieses Jahres im Alter von 80 Jahren verstorben ist. Anhand ihrer Biographie, die zusammen mit der Entstehungsgeschichte der GGB in Ilse Gutjahr-Jungs Buch „David gegen Goliath“ dokumentiert ist, wird Mathias Jung von zahlreichen Etappen eines bewegten Lebens, einem unermüdlichen Einsatz für ehrliche gesundheitliche Aufklärung und den großen Errungenschaften einer starken Frau berichten. Im Anschluss findet ein Interview mit Gotthard Monreal und Pia Ziegler, zwei jahrzehntelangen Weggefährten, statt, in dem sie einen bis zu den Anfängen der GGB zurückreichenden Einblick in Ilse Gutjahr-Jungs schöpferisches Leben und Wirken gewähren werden.
Dr. med. Gerd Reuther ist Facharzt für Radiologie, Dozent für Bildgebende Diagnostik und Medizinkritiker. Mit 32 war er einer der jüngsten Chefärzte und mit 55 hängte er seine Tätigkeit als klinischer Radiologe an den Nagel – ohne Wenn und Aber. Seither hat er 2 Bücher veröffentlicht die unserem Medizinsystem kein gutes Zeugnis ausstellen. Seine Botschaft dabei: für ein langes und gesundes Leben braucht es nur selten einen Arzt. Die Chancen einer Heilung durch Medizin werden systematisch überschätzt, die Risiken verkannt. In seiner fundierten Analyse der Vorgänge im Gesundheitswesen greift er nicht nur auf seine fast 30-jährige Berufserfahrung zurück, sondern hat auch Tausende von Studien gesichtet. Er sieht das größere Bild: Mit einer gänzlich anderen Medizin wurde in früheren Jahrhunderten nicht mehr gestorben als heute.
Dr. Edmund Haferbeck ist promovierter Agraringenieur und wissenschaftlicher Berater der Tierrechtsorganisation PETA. Ehemals Kommunalpolitiker in Schwerin. Promotion in Agrarwissenschaften mit der Fachrichtung Tierproduktion an der Uni Göttingen.
Prof. Gerald Hüther zählt zu den bekanntesten Hirnforschern Deutschlands. Er befasst sich mit neurobiologischer Präventionsforschung. Er schreibt Sachbücher, hält Vorträge, organisiert Kongresse, arbeitet als Berater für Politiker und Unternehmer und ist häufiger Gesprächsgast in Rundfunk und Fernsehen. Studiert und geforscht hat er in Leipzig und Jena, dann seit 1979 am Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin in Göttingen. 2015 Gründung der Akademie für Potentialentfaltung und Übernahme ihrer Leitung als Vorstand.
1.Vorsitzende der Gesellschaft für Gesundheitsberatung GGB e.V. im Dr.-Max-Otto-Bruker Haus. Autorin und Co-Autorin zahlreicher Bücher, 25 Jahre lang Zusammenarbeit mit Dr. Max- Otto Bruker. Gemeinsam mit ihm Gründerin des Dr.-Max-Otto-Bruker Gesundheitszentrums
Studium der Politischen Wissenschaften, Soziologie und Pädagogik. Nach der Promotion Professorin an der Universität Bremen, Arbeitsbereiche: Sozialarbeitswissenschaft, Gesundheitswissenschaften, angewandte Biographie- und Lebensweltforschung.
Jahrgang 1962, Studium und Promotion in Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsgeschichte an der LMU München. Neun Jahre Berufstätigkeit als Bankier, davon sieben Jahre als Investment Banker. Seit 2002 Professor an der Hochschule Aalen für Finanzierung und Volkswirtschaftslehre. Autor von sieben Büchern. Drei Einladungen in den Deutschen Bundestag als unabhängiger Experte (Grüne, Linke, SPD), Gewerkschaftsmitglied bei ver.di. Zahlreiche Fernseh-, Rundfunk- und Zeitschriften-Interviews, öffentliche Vorträge und Veröffentlichungen.
Arzt für Allgemeinmedizin/Notfallmedizin, Professor für Sozialmedizin/Sozialpsychiatrie und Buchautor. Inspiriert durch eine Reise nach Indien und seine Erfahrungen dort, übertrug er diesen medizinischen Ansatz auf die Gesundheitsversorgung von wohnungslosen Menschen. 1994 gründete er somit das Mainzer Modell, eine medizinische Versorgungseinrichtung für wohnungslose Menschen. Mit einem »Arztmobil« sucht Prof. Trabert bestimmte Standorte auf und bietet kostenlos ärztliche Hilfe an. Er bekam als erster Deutscher Arzt für die mobile Form eine kassenärztliche Zulassung.
Dr. Hubertus von Treuenfels betreibt eine kieferorthopädische und bewegungstherapeutische Praxis in Eutin. Schwerpunktmäßig behandelt er Kiefergelenkserkrankungen einhergehend mit Schmerzen, Haltungsproblemen und Rückenbeschwerden sowie schlafbezogene Atemstörungen (Schnarchen, Apnoe). Von ihm stammen die Entwicklung des Biognathors sowie die Erfindung (Patent) eines Anti-Schnarch- und Anti-Knirschapparates.