Besenreiser

Frage:
Ich (weiblich, 52 J.) habe an beiden Oberschenkeln kleine Besenreiser. Müssen diese feinen Krampfadern behandelt werden?

Antwort:
Besenreiser sind in der Haut liegende, sternförmige, hellrote bis dunkelblaue »Mikrovarizen«. Sie haben in der Regel nur kosmetische Bedeutung.

Besenreiser sind nicht behandlungsbedürftig. Eine Verödungsbehandlung (Sklerotherapie) oder Lasertherapie ist nicht notwendig. Meistens bestehen keinerlei Beschwerden.

Es stellen sich ausschließlich Frauen in der Sprechstunde vor, um ihre Besenreiser aus ästhetischen Gründen entfernen zu lassen. Wenn die Patientinnen vom Arzt über die Harmlosigkeit der Miniphlebektasien (Besenreiser) aufgeklärt werden, sind sie beruhigt; es sei denn, es besteht eine charakterliche Deformation im Sinne eines  Minderwertigkeitskomplexes. Frauen mit einer Selbstwertproblematik sprechen fast immer von ihren »hässlichen« Beinen und sind enttäuscht, wenn sie ohne Verödung nach Hause entlassen werden.

Die Varizensklerosierung nach Prof. Linser mit hochgesättigter Natriumchloridlösung sollte nur bei Krampfadern durchgeführt werden, die bleistiftdick sind und Beschwerden machen. Größere, knotig erweiterte Krampfadern können sich in folgenden Beschwerden äußern: Schwellung mit Hitze-, Schwere- und Spannungsgefühl und rascher Ermüdbarkeit. Neigung zu nächtlichen Krämpfen. Je nach Schwere und Dauer der Erkrankung können bei komplizierten Verläufen Hautveränderungen auftreten. Die Haut an der Innenseite des Unterschenkels meist in Knöchelnähe, ist dann hyperpigmentiert (verfärbt) und induriert (verhärtet).

Literatur: Krampfadern, emu – Verlag, 1. Aufl.
Dermatologie, Duale Reihe, Thieme, 7. Aufl.

Autor: Dr. med. Jürgen Birmanns

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