Borreliose

Wegen der zahlreichen Nachfragen möchte ich an dieser Stelle nochmals kurz auf die so genannte Zeckenbisskrankheit eingehen.

Die Lyme-Krankheit wurde erstmals in den USA beschrieben. Es handelt sich klinisch um das Rückfallfieber. Angstmachende Meldungen in der Presse beunruhigen nun die Bevölkerung. Der Nachweis von Antikörpern im Blut wird häufig verwechselt mit dem klinischen Krankheitsbild der Borreliose. Die individuelle Immunantwort durch Bildung von spezifischen Eiweißmolekülen (Antikörper im Blut) gegen Erreger gilt als eine gesunde Abwehrleistung des Organismus und sollte nicht negativ interpretiert werden. Eine lokale Abwehrreaktion an der Zeckenbissstelle, die sich in einem geröteten Hautbezirk zeigen kann, ist noch kein hinreichendes Indiz für die Diagnose Borreliose. Die pauschale Verabreichung von Antibiotika als so genannte Prophylaxe ist generell nach Zeckenbiss nicht vertretbar. Die in Stadien verlaufende Krankheit kann natürlich bei spezifischer Therapie in jedem Stadium ausheilen.

Literatur: Internistische Therapie, Urban u. Fischer, 20. Aufl.