Entschlacken

Frage:
Bei der letzten Untersuchung sagte mein Arzt, dass ich total verschlackt sei. Gibt es Schlacken? Was kann ich tun, um zu entschlacken?

Antwort:
»Schlacken« gibt es nicht. Und weil es im strengen wissenschaftlichen Sinne keine Schlacken gibt, können sie auch nichts tun, um zu entschlacken. Leider wird der Begriff »Schlacken« in Laienkreisen immer wieder missbräuchlich verwendet.

Es handelt sich aber nicht um einen medizinisch anerkannten Begriff. Wer von Schlacken spricht, sollte diese natürlich auch benennen können. Sie können ja einmal Ihren Arzt auf die Probe stellen und ihn fragen, ob er Ihnen drei oder vier Schlackenstoffe nennen kann. Ihre Frage wird ihn überraschen und er kann die Schlacken nicht näher definieren oder aufzählen. Daran erkennen Sie, dass die Bezeichnung unzulässig ist. Das Wort »Schlacken« ist geradezu unwissenschaftlich und wer das Wort benutzt, beweist, dass er sich mit biochemischen Abläufen in der Zelle und ihrer Umgebung nicht auskennt.

Dr. Max-Otto Bruker konnte den Begriff nicht leiden. Er äußerte sich immer sehr kritisch, wenn an ihn derartige Fragen herangetragen wurden.

»So ein Begriff sollte nur verwendet werden, wenn man bei kritischer Hinterfragung genau erfährt, was darunter zu verstehen ist.«

(Zitat Dr. M. O. Bruker)

In der Laienliteratur findet man diese falsche Bezeichnung leider viel zu oft. Vermutlich wird beabsichtigt, den Leser zu verunsichern und einen Bedarf an unsinnigen Entschlackungskuren und Präparaten zu wecken. Dahinter steckt ein Profitdenken und Geschäftsinteresse. Es wäre wohl korrekter, von Stoffwechselzwischenprodukten zu sprechen. In diesem Zusammenhang sind die Forschungen von Prof. Lothar Wendt, Professor an der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main, erwähnenswert. Nach Prof. Lothar Wendt entstehen viele Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck, Thrombosen, Arteriosklerose, Kollagenosen usw. durch eine verminderte Kapillarmembranpermeabilität (Hypoporopathien).

Literatur: Fasten – aber richtig, emu – Verlag, 3. Aufl.

Autor: Dr. med. Jürgen Birmanns