Grippe (Influenza)

Frage:
Gibt es auch eine naturheilkundliche Behandlung der Grippe?

Antwort:
Die echte Grippe beginnt plötzlich mit Fieber, Frösteln, Halsschmerzen, Kopf-, Glieder-, und Muskelschmerzen, Heiserkeit und trockenem Husten. Die hierzulande praktisch das ganze Jahr auftretenden Erkältungen müssen von der Influenza unterschieden werden. Der grippale Infekt verläuft milder; die lästigen Symptome wie Schnupfen, Halsweh und Abgeschlagenheit verschwinden bald wieder auch ohne spezifische Therapie.

In der Mehrzahl der Fälle verläuft auch die epidemische Grippe (Influenza) symptomarm, ähnlich wie die banale Erkältung. Bei unkomplizierten Verläufen reicht es aus, wenn sie Fasten und Bettruhe einhalten. Kneippsche Teilbäder (heißes Thymianarmbad, temperaturansteigendes Unterschenkelbad) und eine einmalige Injektion von 10 ml Eigenblut (Eigenbluttherapie) verkürzen den Krankheitsverlauf durch Stärkung der Abwehrkräfte.

Infektanfälliger sind Menschen, die vitalstoffarme Fabriknahrungsmittel und artfremdes Eiweiß verzehren. Auch bei Übermüdung ist der Organismus mehr gefährdet. Daraus folgt: Die beste Prophylaxe besteht in der Einhaltung einer vitalstoffreichen Vollwertkost ohne Tiereiweißprodukte. Regelmäßige Saunabäder, ausreichender Schlaf und Bewegung in freier Natur sind weitere sinnvolle naturheilkundliche Maßnahmen. Bei verzögerter Rekonvaleszenz oder kompliziertem Verlauf sollte die Behandlung spezifisch das betroffene Organsystem (Atemwege, Herz-Kreislaufsystem, Nervensystem) stärken. Die individuelle Ausgangslage und das Befinden des Patienten entscheiden dann über die Stärke der Reiztherapie. Zur inneren und äußeren Anwendung stehen gut wirksame Phytopharmaka zur Verfügung. Sie wirken nicht unterdrückend, sondern unterstützend: Holunderblüten, Lindenblüten, Thymiankraut, Campher, Fichtennadelöl, Kiefernnadelöl, Senfsamen, Meerrettichwurzel. Eine homöopathische Behandlung erfolgt nach dem Ähnlichkeitsprinzip (Simile-Gesetz) und unter Berücksichtigung der besonderen Modalitäten. Eine Kombination mit Phytotherapeutika ist nicht im Sinne des Gründers der Homöopathie, Samuel Hahnemann.

Literatur: Allgemeine u. Spezielle Pathologie, Thieme, 5. Aufl.
Innere Medizin, Urban u. Schwarzenberg 1991