Impetigo (Hautausschlag)

Frage:
Meine Tochter (3 Jahre) hat seit einigen Tagen entzündete Pusteln im Gesicht. Es bilden sich kleine Blasen, aus denen ein Sekret hervorsickert. Einige Ekzemstellen sind schon eingetrocknet; dort befinden sich nun honiggelbe Krusten. Können Sie uns einen ganzheitlichen Rat geben? Um welche Hauterkrankung handelt es sich? Was sollen wir tun?

Antwort:
Bei der Impetigo contagiosa handelt es sich um eine Eiterflechte. Die Eiter- oder Grindflechte ist eine der häufigsten Hautinfektionen bei Kindern. Die Impetigo vom kleinblasigen Typ wird durch eine oberflächliche Streptokokkeninfektion hervorgerufen. Die Übertragung erfolgt durch Schmierinfektion. Prädilektionsstellen (bevorzugte Stellen) sind das Gesicht und die Extremitäten. Eine vorgeschädigte Haut oder kleine Verletzungen begünstigen den Krankheitsausbruch. Bei guter Abwehrkraft des Kindes kommt es zu einem selbst limitierenden Verlauf mit spontaner Abheilung der Hautläsionen (Läsion = Verletzung, Schädigung). Komplikationen sind extrem selten. Die Erkrankung kann jedoch bei Abwehrgeschwächten über Wochen bestehen bleiben, wenn Basisläsionen wie Ekzeme bestehen. Bei Erysipel (Wundrose) liegt eine tiefe Streptokokkeninfektion der Haut vor, bei der es meist zu Allgemeinsymptomen (Fieber, Schüttelfrost, Lymphknotenschwellung) kommt. Charakteristisch für die kleinblasige Impetigo contagiosa sind die honiggelben-bräunlichen Krusten durch Eintrocknung des Sekrets. Von der kleinblasigen-krustösen Impetigo wird die großblasige Impetigo contagiosa, die durch eine Besiedlung mit Staphylococcus aureus hervorgerufen wird, abgegrenzt. Die bakteriellen Infektionen der Haut (Pyodermien) zeigen, abhängig von Erreger, Ausbreitungsweg und betroffener Hautschicht, unterschiedliche Erscheinungsbilder. Streptokokken und Staphylokokken gehören zur normalen Hautflora. Pathogene (krankmachende) Keime können jedoch bei gewisser Disposition und Resistenzminderung Erreger von eitrigen Infektionen sein. Symptomatisch wird üblicherweise mit dem Antibiotikum Penicillin behandelt. Die ganzheitliche, biologische Therapie besteht aus folgenden  Maßnahmen: Milieuänderung, verbesserte Hygiene, verdünnte Calendula-/Echinacea-Tinktur zum äußerlichen Gebrauch, Homöopathika nach Modalität (Antimonium crudum, Hepar sulfuris). Bei beginnender Enzündungssymptomatik Belladonna D6, bei ödematöser Schwellung Apis mellifica D6. Bei kleinblasiger Entzündung Euphorbium D6, bei Bildung von größeren Blasen Cantharis D6, Licht- und Luftbäder, tiereiweißfreie vitalstoffreiche Vollwertkost.

Literatur: Kurzlehrbuch Dermatologie, Thieme, 2011