Insektenstiche

Frage:
Mein Sohn (5 Jahre) leidet im Frühjahr und Sommer immer unter übermäßigen Lokalreaktionen nach Mückenstichen. Was kann ich tun?

Antwort:
Nach einem Insektenstich (Stechmücke, Biene, Wespe etc.) kommt es zu den klassischen Entzündungszeichen. Die betroffene Stelle rötet sich, schwillt an, juckt und schmerzt. Die Symptome verschwinden meist nach einigen Tagen von selbst. Vor allem im Frühjahr, Sommer und Frühherbst gehen die Schnaken gern auf Jagd nach einer Blutmahlzeit. Ein Insektengift kann im schlimmsten Falle zu Kreislaufreaktionen, Atemnot und Schockzeichen führen. Bei anaphylaktischem Schock sollten Sie sogleich Erste Hilfe leisten und den Notarzt rufen. Besondere Gefahr besteht bei Verlegung der oberen Atemwege nach Insektenstich durch eine Schleimhautschwellung in diesem Bereich.

In allen anderen Fällen haben sich folgende therapeutische Maßnahmen bewährt: Äußerlich legt man kühlende Kompressen mit Combudoron Flüssigkeit auf. Combudoron ist ein Fertigarzneimittel bestehend aus Arnica montana (Bergwohlverleih) und Urtica urens (Brennnessel). Die Beschwerden klingen schnell ab, wenn Sie die Stichstelle sofort und wiederholt behandeln. Falls nach einem Stich die Umgebung rasch anschwillt und die Schmerzen von stechendem Charakter sind, dann ist Apis mellifica (Honigbiene) das Mittel der Wahl. Nehmen Sie alle 10 Minuten 5 Tropfen Apis D4 ein. Auch Umschläge mit Ledum extern (Sumpfporst) lindern rasch. Prophylaktisch können Sie Ihr Kind an den unbekleideten, exponierten Stellen (z. B. Handgelenke, Fußknöchel) mit Citronell-Essenz einreiben. Sogenannte Repellents sind Mückenabschreckende Stoffe. Natürlich können Mückenstiche auch durch Moskitonetze und hautbedeckende Kleidung abgewehrt werden. Verfärbt sich die Umgebung der Stich- oder Bissstelle bläulich-rot und breitet sich der zunächst begrenzte Wundinfekt aus, so denke man an Lachesis, ein Sekret aus den Giftdrüsen der lanzenförmigen Viper (Lachesis muta = Buschmeisterschlange).

Literatur: MSD Manual, Handbuch Gesundheit, Mosaik, 2002

Autor: Dr. med. Jürgen Birmanns