Komplexmittel

Frage:
Was halten Sie von der Komplexmittelhomöopathie?

Antwort:
Es gibt keine Komplexmittelhomöopathie, sondern nur eine einzige Homöopathie, die von Dr. Samuel Hahnemann (1755 –1845) gegründet wurde. Komplexmittel entsprechen nicht der Lehre Hahnemanns. Nur eine Arznei kann die Ähnlichste sein. In der Homöopathischen Arzneitherapie muss der Arzt immer die Verwendung eines Einzelmittels anstreben. Hahnemann hat sich darüber im »Organon der Heilkunst« (§§ 273 f.) eindeutig geäußert. Im Paragraph 273 des Organon heißt es: »In keinem Fall von Heilung ist es nötig und zulässig, mehr als eine einzige, einfache Arzneisubstanz auf einmal beim Kranken anzuwenden.«

Es gibt keine Komplexmittelhomöopathie, sondern nur eine einzige Homöopathie, die von Dr. Samuel Hahnemann (1755 –1845) gegründet wurde.

. . . und weiter . . . »In der Homöopathie, der einzig wahren, einfachen und naturgemäßen Heilkunst, ist es nicht erlaubt, dem Kranken zwei verschiedene Arzneisubstanzen auf einmal zu geben.« Die Gabe von indikationsbezogenen Arzneimischungen ist eine Abkürzungsstrategie für eine symptomorientierte Therapie. Hierbei werden mehrere potenzierte Arzneimittel kombiniert, die ein ergänzendes Wirkungsspektrum haben. Diese organotrope auf eine Diagnose bezogene Verabreichung entspricht nicht dem Ähnlichkeitsprinzip. Selbst wenn jedes Ingredienz einzeln an Gesunden geprüft wurde, ist die Gesamtwirkung der verordneten Mischung dennoch nicht vorauszusehen. Ich erinnere mich gut an die mahnenden Worte von Dr. M. O. Bruker, der bei seinen Vorträgen oft warnte: »Komplexmittel sind die Totengräber der Homöopathie«. Durch Verwischung der Symptome wird eine Weiterbehandlung bei chronischen Krankheiten schwierig. Mit den jeweiligen Arzneimittelzusammenstellungen wurden keine Arzneimittelprüfungen an gesunden Probanden durchgeführt. Komplexmittel erfreuen sich leider zunehmender Beliebtheit. Sie finden nicht zuletzt aufgrund der Einfachheit ihrer Anwendung und den größeren Umsatzmöglichkeiten beim Verkauf eine weite Verbreitung. Sie werden in Apotheken als Homöopathika verkauft, obwohl sie im eigentlichen Sinne den Grundsätzen Hahnemanns widersprechen.

Literatur: Lehrbuch der Homöopathie, Hippokrates, 7. Aufl.