Lungenfunktionstest

Frage:
Welche Aussagekraft hat der Lungenfunktionstest?

Antwort:
Eine wichtige Rolle bei der Diagnostik von Lungenerkrankungen spielt die Lungenfunktionsprüfung bzw. der Lungenfunktionstest. Bevor technische Untersuchungsmethoden und bildgebende Verfahren zum Einsatz kommen, sollte der Arzt allerdings zuvor eine gründliche Anamnese (Krankengeschichte) erheben und den Patienten körperlich untersuchen (Inspektion = Betrachten, Perkussion = Abklopfen, Auskultation = Abhorchen).

Die Lungenfunktionsdiagnostik umfasst mehrere Untersuchungen. Es werden die Atemmechanik und der Gasaustausch in Ruhe und unter Belastung überprüft. Die Lungenfunktionsprüfung dient sowohl der Diagnose als auch der Verlaufsbeobachtung von Lungenerkrankungen.

Klassische Methode zur Beurteilung der Funktionsfähigkeit der Lunge ist die Spirometrie. Bei dieser Untersuchung atmet der Patient in das Mundstück eines Geräts, das das Volumen der ein- und usgeatmeten Luft misst. Zunächst werden die Atemzüge unter Ruhebedingungen und dann die Leistungsreserven der Lunge beim tiefen Ein- und Ausatmen gemessen. Das normale Volumen eines Atemzugs beträgt etwa 500 ml. Die Vitalkapazität ist die Luftmenge, die zwischen maximaler Ein- und Ausatmung bewegt wird. Die Einsekundenkapazität (beschleunigtes Ausatemvolumen) ist die Luftmenge, die in der ersten Sekunde nach maximaler Einatmung ausgeatmet wird. Bei einer obstruktiven Ventilationsstörung sind die Atemwege verengt. Bei der restriktiven Ventilationsstörung ist das Lungenvolumen verkleinert.

Mit der Blutgasanalyse (BGA) werden der Sauerstoff und Kohlendioxidgehalt im Blut gemessen. Die Blutgasanalyse ist von großer Bedeutung zur Beurteilung der Operabilität und der Kontrolle von Beatmungspatienten.

Literatur: Innere Medizin für Pflegeberufe, Thieme, 5. Aufl.