Mundschleimhautentzündung (Stomatitis)

Frage:
Ich (weibl., 45 Jahre) habe immer wie der schmerzhafte Aphthen in der Mundhöhle. Gibt es hilfreiche Mittel?

Antwort:
Die Stomatitis simplex ist eine einfache katarrhalische Entzündung mit Rötung und Schwellung der Mundschleimhaut. Sie kann in Verbindung oder im Anschluss an eine Magen-Darm-Infektion auftreten. Ist auch das Zahnfleisch betroffen, spricht man von einer Gingivostomatitis. Laut Schulmedizin wird die Gingivostomatitis herpetica (Stomatitis aphthosa) durch Herpes-Simplex Viren verursacht. Mangelnde Mundhygiene, schlecht sitzende Prothesen, Immunsuppression, Infektionen, Intoxikationen begünstigen die Schleimhauterosionen. Bei der ulzerösen Form (Stomatitis ulcerosa) klagen die betroffenen Patienten über starke Schmerzen, Fieber, Speichelfluss und Mundgeruch. Anfangs bilden sich Bläschen, bald darauf linsengroße Erosionen (= Schleimhautdefekte) mit weißlichem Fibrinbelag. Die als Aphthen bezeichneten weiß-gelblich belegten Geschwüre treten an der Lippen- und Wangenschleimhaut, aber auch am Gaumen und an der Zunge auf. Bei Neigung zu immer wiederkehrenden Aphthen sollte man die zugrunde liegenden Ursachen aufdecken. Ernährungsfehler müssen abgestellt werden. Alkoholische Getränke sind zu meiden. Durch Naturheilreize lassen sich die allgemeinen Abwehrkräfte stärken (regelmäßige Bewegung im Freien, Sonnenbäder, ausreichend Schlaf, Stressabbau).

Die Aphthen heilen schneller ab, wenn sie mit Myrrhen- oder Tormentillatinktur betupft werden. Zur Mundspülung verwendet man Calendula-Essenz (1 : 9 verdünnt). Die Ringelblume hat eine starke Heilwirkung auf wunde Schleimhäute. Es stehen auch einige bewährte anthroposophische Fertigarzneien zur Verfügung.

Mehrmals täglich 1 Teelöffel Bolus Eucalypti comp. Pulver in eine halbe Tasse lauwarmes Wasser einrühren und zum Spülen des Mundraums verwenden. Alternativ können Sie 3 – 5 mal täglich 1 Messerspitze Pulver im Mund zergehen lassen.

Auch Echinacea Mund- und Rachenspray ist bei akut- und chronisch entzündeten Veränderungen der Mundschleimhaut hilfreich. Dieses Spray enthält jedoch Spuren von Tiereiweiß. Unter Berücksichtigung des individuellen Beschwerdebildes und der spezifischen Modalitäten ist eine Behandlung mit den homöopathischen Arzneien: Mercurius cyanatus (Quecksilbercyanid) oder Borax (Natriumtetraborat) in der 6. Dezimalpotenz möglich. Beide Arzneimittel haben bei Arzneiprüfungen Geschwüre und Aphthen an der Mundschleimhaut hervorgebracht. Meist heilen die Schleimhautulzera innerhalb von ein bis zwei Wochen ohne Narbenbildung ab.

Bei ausgeprägtem Befall sollten Sie vorübergehend auf saure Zitrusfrüchte verzichten. Die lokale Therapie mit Desinfektionsmitteln oder Cortisonpräparaten stört das bakterielle Milieu in der Mundhöhle.