Schlafstörung (Pavor nocturnus)

Frage:
Mein Sohn (6 Jahre) schläft sehr unruhig. In der zweiten Nachthälfte beobachte ich (Mutter) oft ein plötzliches Aufschrecken aus dem Schlaf.

Antwort:
Bei Kindern werden viele Phänomene während des Schlafes beschrieben: Zähneknirschen, Kopfrollen, Stöhnen, Rufen, Schreien, Zucken, Strampeln, Umsichschlagen und Aufschrecken. Wer nicht erholsam schläft, verliert Vitalität und Kraft.

Während Erwachsene sich mit Schlaftabletten und Alkohol betäuben oder erst sehr spät zu Bett gehen, um dann doch noch einige Stunden in den Schlaf zu fallen, leben Kinder das Unterbewusste »ehrlicher« aus. Das Traumleben des Kindes drückt Erlebtes aus. Es entstehen angenehme oder bedrohliche Bilder. Damit die »Nacht-Ruhe« eintreten kann, sollten die Bezugspersonen tagsüber mit dem Kind in eine unmittelbarere Beziehung treten. Begegnen Sie Ihrem Sohn mit voller Aufmerksamkeit und Liebe. Schauen Sie ihm in die Augen, wenn Sie mit ihm reden. Nehmen Sie Kontakt auf durch Lächeln und Berühren. Wir brauchen keine Lehrbücher, um unsere Kinder zu verstehen. Wir müssen nur unsere Trägheit, die Angst, den Egoismus und die Konditionierungen aus unserer eigenen Kindheit beenden.

Dr. M. O. Bruker beschrieb den Schlafgestörten sehr prägnant: »Der Schlafgestörte kann sich nicht vertrauensvoll hingeben!« Er kann sich nicht in die »Hand des Schöpfers« fallen lassen.

Um herauszufinden, weshalb ihr Kind unruhig schläft, müsste ich den Eltern zunächst viele Fragen stellen. Wir müssen in die Welt des Kindes eintauchen und uns ganz auf das Kind einlassen. Geht das Kind gerne in die Schule? Verbringt es genügend Zeit mit Mama und Papa? Wird das Kind vollwertig ernährt? Leben die Eltern in einer glücklichen Beziehung? Leben kranke Großeltern bzw. Schwiegereltern mit im Haus, die etwa mitversorgt und gepflegt werden? Wie ist die Geschwisterkonstellation? Darf das Kind mit Freunden Baumhäuser bauen, durch die Wälder laufen oder beim Nachbarn Kirschen »klauen«? Wird es »klein gehalten«, dauernd gelobt oder getadelt? Muss es Englisch lernen oder ein Instrument beherrschen, weil diese Förderung ihnen selbst nicht zuteil wurde oder darf es frei wählen? Natürlich gibt es auch unterstützende biologische Therapiemaßnahmen wie zum Beispiel:

  • Abends vor dem Schlafengehen Wechselunterschenkelbäder nach Kneipp, Wassertreten oder Teilwaschungen (kalt)
  • Stramonium D6 Globuli, 3-mal täglich 5 Globuli
  • Anstatt fernsehen, lieber mit einer schönen Gute-Nacht-Geschichte ins Bett gehen. Übrigens: Papas können auch lesen!!!