Übermäßiges Schwitzen (Hyperhidrose)

Frage:
Mein Mann schwitzt bei der kleinsten körperlichen Betätigung sehr stark. Außerdem riecht der Schweiß sehr übel. Das ist ihm peinlich. Was kann er dagegen tun?

Antwort:
Ein vermehrtes Schwitzen kann zahlreiche Ursachen haben. Es kann zum Beispiel konstitutionell bedingt, aber auch ein Symptom einer krankhaften Störung sein. Nachtschweiß am ganzen Körper (generalisierte Hyperhidrosis) kann auf eine Systemerkrankung wie Tuberkulose, Diabetes oder auf eine Schilddrüsenerkrankung hinweisen. Feuchte Hände oder lokales Schwitzen in den Achselhöhlen weisen eher auf eine emotionale Erregung (vegetatives Zeichen) hin. Gewöhnlich spricht man im Volksmund auch vom »nervösen« Schwitzen, wobei nicht das Schwitzen, sondern der schwitzende Mensch nervös ist. Liegen Lebensspannungen und Konflikte zugrunde, sollten Sie sich an einen Lebensberater wenden. Die Schweißbildung darf nicht unterdrückt werden! Deosprays oder schweißhemmende Medikamente sind nicht zu empfehlen. Sie sind eher schädlich, da die Hautporen verschlossen werden. Die Schweißsekretion ist wichtig für die Wärmeregulation des Organismus. Die Haut ist ein Ausscheidungsorgan. Ein sehr effektives Training ist die Sauna. Durch regelmäßiges Saunieren helfen Sie dem Organismus zu schwitzen. Viele Patienten reagieren überrascht auf diese Empfehlung, da sie ja ohnehin schon stark schwitzen, sehen sie keinen Sinn darin, in der Sauna noch mehr zu schwitzen. Die Sauna führt u. a. zu einer Harmonisierung im vegetativen Nervensystem. Saunabaden ist außerdem ein hervorragendes Kreislauftraining und Abhärtungsmittel.

Als begleitende ganzheitliche Therapie empfehle ich:

  • Vitalstoffreiche Vollwertkost
  • Meiden von Genussmitteln (Alkohol, Nikotin, Koffein, Tein)
  • Naturbelassene Kleidung (Wolle, Baumwolle, Seide)
  • Kneippsche Güsse und Teilbäder, Barfußgehen, kalte Ganzwaschung
  • Sulfur D12 Tabletten 2-mal täglich 1 Tablette im Mund zergehen lassen (Reaktion beobachten!)
  • Regelmäßige Saunabesuche (1 – 2-mal wöchentlich)

Literatur: Differentialdiagnose innerer Krankheiten, Thieme, 18. Aufl.