Verbrennungen

Frage:
Lassen sich Verbrennungen auch homöopathisch behandeln?

Antwort:
Jeder Kranke oder Verletzte kann allopathisch oder homöopathisch behandelt werden. Welche Methode zur Anwendung kommt, muss der Behandler entscheiden. Handelt es sich um eine hochgradige, großflächige und tiefe Verbrennung, sind Erste-Hilfe-Maßnahmen vorrangig. Der Verletzte muss in eine Klinik gebracht werden. Bei Angst und Unruhe durch den Verletzungsschock gibt man sofort Aconitum C30. Steht Aconitum nicht zur Verfügung, kann auch Arnica C30 verabreicht werden. Nach Aconitum C30 lässt man Cantharis folgen. Cantharis ist ein Spezifikum zur Behandlung von Verbrennungen und eignet sich hervorragend zur Schmerzlinderung und positiven Beeinflussung des Heilungsverlaufs. Natürlich sollten Sie immer die Grenzen der Selbstmedikation beachten!

Urtica urens C30 und Causticum C30 eignen sich ebenfalls gut zur Schmerzlinderung nach Verbrennungen. Örtlich wird ein mit 1 %iger Hypericum- oder Calendula-Lösung getränkter Wundverband auf die verbrannte Stelle aufgelegt. Weit verbreitet ist die Meinung, dass die beste Erste-Hilfe-Maßnahme bei Verbrennungen das Eintauchen in eiskaltes Wasser sei. Die Anwendung von kaltem Wasser führt zwar vorübergehend zu einer Linderung des Schmerzgefühls nach einer Verbrennung, doch kehrt der Schmerz nach wenigen Minuten wieder zurück. Dem Ähnlichkeitsprinzip der Homöopathie folgend, werden Verbrennungen viel wirkungsvoller mit Hilfe von gemäßigter Wärme behandelt. Man kann sich zum Beispiel mit der verbrannten Körperstelle nochmal der Wärmequelle nähern. Die Anwendung von im Wasserbad (55–60 °C) erwärmtem 20 %igen Alkohol lindert ebenfalls die Schmerzen und verhindert die Bildung typischer Brandblasen.

Literatur: Chirurgie, Duale Reihe, Thieme, 2001

Autor: Dr. med. Jürgen Birmanns

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