Zöliakie

Frage:
Ist Zöliakie heilbar?

Antwort:
Bei der Zöliakie liegt eine Unverträglichkeit der Dünndarmschleimhaut gegenüber dem Klebereiweiß Gluten vor. Die Zöliakie ist auch unter dem Namen glutensensitive Enteropathie oder einheimische Sprue bekannt.

Früher bezeichnete man die Krankheit als »Mehlnährschaden« oder »Heubner-Hertersche Krankheit«.

In der etablierten Medizin ist man der Ursache der Zöliakie leider keine Spur näher gekommen. Man weiß lediglich, dass sowohl Umweltfaktoren, als auch genetische und immunologische Faktoren eine Rolle spielen. Die übliche Therapie besteht in einer lebenslangen Elimination aller Produkte, die Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel, Hafer, Grünkern und Kamut enthalten. Folgende Symptome prägen das klinische Bild: Durchfälle, Gewichtsverlust, Gedeihstörungen, Malabsorption, dünne Extremitäten, aufgetriebener Leib.

Der Schweizer Arzt Bircher-Benner (1867–1939) erregte damals großes Aufsehen mit der Heilung eines an Zöliakie erkrankten Mädchens. Die Therapie bestand in reiner Frischkosternährung über längere Zeit. Kritiker behaupten, es habe sich bei der erfolgreichen Behandlung durch konsequente Kostumstellung nur um eine Remission und nicht um eine Heilung gehandelt. Leider haben die Vertreter der Schulmedizin kaum Erfahrung mit der Anwendung von Frischkost als Heilkost. Deshalb werden sie die Zöliakie auch weiterhin als unheilbar bezeichnen. Für die Sicherung der Diagnose ist eine Dünndarmschleimhautbiopsie unverzichtbar. Parallel zur einsetzenden Heilbehandlung müssen selbstverständlich anfangs die glutenhaltigen Getreide gemieden werden. Erlaubt sind Reis, Mais, Hirse und Buchweizen. Dr. Max Otto Bruker hat jedoch betont, dass die Vermeidung glutenhaltigen Getreides nicht zur Heilung der Zöliakie führt. Heilung ist nur erreichbar durch die Zufuhr biologischer Wirkstoffe mit einer frischkostreichen, vitalstoffreichen Vollwertkost.

Das morphologische Korrelat der Zöliakie besteht in der Transformation der Schleimhautarchitektur des Dünndarms, es entsteht das Bild der Zottenatrophie (Fehlen der Zotten oder eine reduzierte Zottenhöhe). Wenn die Erkrankung durch falsche Ernährung in Form von Fabriknahrungsmitteln und Präparaten nicht zu lange besteht, ist eine Regeneration der Darmzotten möglich.

Es bestehen Parallelen zwischen Erkrankungen der Haut und der Schleimhaut. Bei der Zöliakie spielt sich demnach an der Darmschleimhaut Ähnliches ab wie bei der so genannten Neurodermitis. Auch die Neurodermitis ist heilbar, wenn die Tiereiweißprodukte (Fleisch, Wurst, Fisch, Quark, Eier, Käse, Milch und Joghurt) konsequent gemieden werden. Dies gilt auch für die Zöliakie. Die gestörte Antigen-Antikörper-Reaktion, die sich in der Unverträglichkeitsreaktion gegenüber der Gliadinfraktion des Glutens (Klebereiweiß) zeigt, ist nur ein Kennzeichen, aber nicht die Ursache der Zöliakie.

Zur Heilbehandlung sind noch weitere Maßnahmen erforderlich. Die Vermeidung aller Fabrikzuckerarten und Auszugsmehlprodukte (»Mehlnährschaden«!) muss streng eingehalten werden. Fabrikfette, also raffinierte Öle und Margarinen, sind ebenso zu meiden. In der Anfangsphase sollte auch auf Honig, gekochtes Obst und Trockenfrüchte verzichtet werden. Zur vitalstoffreichen Vollwertkost gehört außerdem ein Frischkorngericht, das zu Beginn aus glutenfreien Getreidearten zubereitet und täglich verzehrt wird. Mit zunehmender Besserung werden allmählich kleine Mengen Vollgetreide zugelegt.

Literatur: Leber-, Galle-, Magen- und Darmerkrankungen emu – Verlag, 8. Aufl.
Naturheilkunde emu – Verlag, 4. Aufl.