Viele unserer Leser kennen und schätzen ihn: Dr. med. Gerhard Buchwald. Er starb am 19. Juli dieses Jahres schnell und sanft in Bad Steben. Der im thüringischen Eisenberg geborene Kaufmannssohn wurde Arzt aus Leidenschaft. Sein privates Glück fand er nach dem Krieg 1948, als er die Ärztin Dr. Barbara Kratzert heiratete. Sie gebar die Töchter Angelika und Sigrid und den Sohn Hans-Bernhard. Gerhard Buchwald, der den Krieg in einer medizinischen Studentenkompanie überstand, wurde von Schicksalsschlägen nicht verschont: 1995 starb die geliebte Tochter Angelika an Krebs. Buchwald: »Ich hielt ihre Hand. ›Meine kleine Angelika, meine große Hand hat deine kleine Hand gehalten, als du am 30. Oktober 1950 diese Erde betratest. Meine Hand war immer für dich da. Jetzt hält meine Hand wieder deine Hand, wenn du diese Erde verlassen musst.‹«
Wohl der grausamste Schicksalsschlag war für das Ehepaar Buchwald die schwere körperliche und geistige Behinderung des Sohnes Hans-Bernhard in Folge einer Impfung. Dr. Buchwald sah in dieser medizinischen Katastrophe seinen Lebensauftrag. Er wurde zu einem der bedeutendsten Impfkritiker der Welt.
Das Leben dieses engagierten Arztes war geradlinig, bescheiden und voller Lebensfreude. Wenige Wochen vor seinem Tod schloss er seine Autobiografie Das war mein Leben (Books on Demand) ab. Um seine wundervolle Frau Barbara zu würdigen, wählte er den Untertitel Das Buch einer großen Liebe. Die Gesellschaft für Gesundheitsberatung, auf deren Tagungen der Medizinkritiker wiederholt mit überwältigender Resonanz sprach, dankt Dr. Gerhard Buchwald mit großem Respekt. Aus seinem Buch dokumentieren wir einige Notate des Verstorbenen über die Schnittpunkte und das Vermächtnis seines Lebens.
Ilse Gutjahr-Jung
Dr. Jürgen Birmanns
Dr. Mathias Jung
Kindheit:
Ich habe in Eisenberg eine schöne Kinder- und Jugendzeit verbracht. Sollte ich meine Eltern beschreiben, so müsste ich sagen: Sie waren so, wie man sich Eltern nur wünschen kann. Sie hatten allerdings mit der Erziehung meiner beiden Brüder bestimmte Erfahrungen gemacht. Daher wussten sie, dass sich bei einem Kind vieles »von selbst« entwickelt und dieses am besten gedeiht, wenn man es in Ruhe lässt und nicht ewig an ihm herumerzieht. Das heißt, meine Eltern ließen mich an »langer Leine« laufen. Ich war auch kein Stubenhocker, sondern es zog mich auf die Straße zu den vielen anderen Kindern. Ich schätze, dass es damals in der Burgstraße etwa fünfzig Kinder gab, die einen ohrenbetäubenden Lärm veranstalteten.
Kriegsbeginn:
Wenige Tage später hörten wir im Radio Hitlers schreckliche Worte: »Seit 5.45 Uhr wird zurückgeschossen.« Das war am 1. September 1939. Wir waren weiterhin mit dem Barackenbau beschäftigt (Arbeitsdienst – M. J.) und saßen nach der Arbeit in einem leeren Barackenraum im Kreis auf dem Fußboden. Wir besprachen den Kriegsausbruch, was aus uns werden würde usw. Ich hatte viel über den 1. Weltkrieg gelesen und war sehr erschrocken. Ich äußerte mich in dieser Richtung und sagte: »Das wird dann auch genauso ausgehen wie der 1. Weltkrieg.«
Impfkatastrophe:
Ich hatte einen gesunden Sohn, den die Ausführung eines staatlichen Gesetzes um sein Leben betrogen hat. Was ich nie verstehen werde: Wir wissen mit absoluter Sicherheit, dass Impfungen Hirnschädigungen auslösen können, die nicht erkennbar sind, aber zur Vernichtung der Intelligenz führen. Hingegen wissen wir nicht sicher, ob Impfungen überhaupt eine Schutzwirkung haben. Ich erinnere an die Pocken- und an die Tuberkulose-Impfung. Beide hinterließen Schäden – aber keinen Nutzen! Solange das so ist, sollten Impfungen verboten werden, selbst wenn es an ihrer Wirksamkeit keinen Zweifel gäbe – aber dem ist nicht so: Keine Impfung schützt hundertprozentig.
Das Geschäft mit der Angst:
Etwa 1965 hatte ich einen Aktenordner angelegt, in dem ich alle wichtigen Meldungen, Hinweise und Abhandlungen über Infektionskrankheiten, über Impfungen und über Impfschäden sammelte. Diese Mappe wurde immer dicker. Daraus ist dann mein Buch Impfen. Das Geschäft mit der Angst entstanden. Etwa 1993 war es fertig. Doktor Bruker stand mir mit Rat und Tat zur Seite. Der emu-Verlag hat für den Druck gesorgt und von diesem Verlag wurde es 1994 herausgegeben. Die Freiexemplare schickte ich an die großen impfkritischen Verbände dieser Welt: Aus Neuseeland kam ein Fax von einem Erwin Alber . . . Es sei sehr schade, dass ich nicht zu ihrem Kongress im März nach Auckland kommen könnte. Ich faxte zurück, ich sei pensioniert und könne durchaus kommen.
. . . Der eigentliche Kongress International Vaccination Symposium fand am 1. und 2. April statt. An jedem Tag hielt ich einen Vortrag, das waren die Vorträge Nr. 2 und 3. Danach folgten Vortrag 4 in Wellington, Vortrag 5 in Oamaru, Vortrag 6 in Balcluta-Gore. Der ganze Kongress war eine großartige Angelegenheit, wobei auch Impfbefürworter entsprechend zu Wort kamen. Den größten Beifall erhielten die impfkritischen Vorträge.
Verfolgung einer Impfkritikerin:
In Kanada hatte die Ärztin Guylaine Lanctot das Buch Die Medizin-Mafia geschrieben, in dem sie nicht sehr freundlich mit ihren Kollegen umgegangen ist. Das wurde ihr nicht übelgenommen. Dass sie aber sagte und bewies, dass Impfungen unwirksam sind, das nahm man ihr übel und deshalb wurde sie von der Ärztekammer angeklagt. Sie bat mich, ihr als Zeuge zur Verfügung zu stehen, und so flog ich am 22. März 1996 nach Kanada . . . Immer wenn Frau Lanctot oder auch ich von einer Schuld der Arzneimittelindustrie sprachen, wurden wir vom Richter unterbrochen, bis Frau Lanctot aufsprang und sagte, wenn das Gericht hier ihr nicht zuhöre, verlange sie, dass die Verhandlung vor dem nächsten Gericht weitergeführt wurde. Ich flog am 28. März nach Hause und habe später gehört, dass man diese tapfere Frau tatsächlich verurteilt hat. Sie durfte den ärztlichen Beruf nicht mehr ausüben und soll sich auf ihre Vorträge, besonders über Venenleiden verlegt haben. Sie sei bis nach Europa zur Durchführung derartiger Kurse eingeladen worden.
Gesundheitsbewusstsein:
Mutter und Vater hatten beträchtliche Körperumfänge, und meine Mutter klagte immer über Schmerzen in den Kniegelenken. Deshalb kurte sie in Bad Elster, in Bad Tölz, aber besonders in Bad Steben. Behandlung mit Moorpackungen. Dass diese Beschwerden im Zusammenhang mit ihrem Körpergewicht stehen könnten, war damals anscheinend unbekannt. Jedenfalls habe ich das Wort Gewichtsreduktion« nie gehört. Für meinen Vater war ein Mann nur dann ein richtiger Mann, wenn sein Körpergewicht jenseits der Zwei-Zentner-Marke lag.
. . . Auf mein Körpergewicht achtete ich sehr und blieb daher lange Zeit ziemlich fit. Ich betrieb Laufsport, im Winter Skilanglauf, ging regelmäßig zum Schwimmen und in die Sauna und versorgte meinen Garten. . . . Unser Fleischverbrauch ist gering. Einen Braten gibt es nur sonntags. Dafür haben wir einen hohen Gemüse- und einen noch höheren Obstverbrauch.
. . . Wir haben das Glück, dass wir Süßes nicht gern mögen. . . . Unser Zuckerverbrauch liegt (geschätzt) bei einem Kilogramm pro Jahr. Dafür habe ich heute noch ein fast vollständiges Gebiss.
Vermächtnis:
Alles, was ich zum Leben brauche, habe ich. Ich bin nie in den Urlaub gefahren, weil ich mich »erholen« musste, sondern immer nur, um etwas Neues zu sehen und zu erleben. Ich würde alles wieder so machen, wie es im jetzigen Leben abgelaufen ist. Dazu gehört auch, dass meine Barbara wieder an meiner Seite steht. Eines aber würde ich auf keinen Fall wieder tun: Nämlich zulassen, dass irgendein Mitglied meiner Familie einer Impfung unterzogen wird. Das Bild unseres Sohnes, der noch nie etwas Böses getan hat, aber kein Wort sprechen kann, hat wie ein schrecklicher Schatten über unserem ganzen Leben gestanden. Also: Alles genauso wie bei meinem jetzigen Leben – aber keine Impfung.