Chronische Polyarthritis

Frage:
Ist die chronische Polyarthritis ohne allopathische Medikamente heilbar?

Antwort:
Wie der Krankheitsname verrät, verläuft diese primär chronisch-entzündliche Erkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis progredient, d. h. in der Schwere der Symptomatik fortschreitend und in Schüben. Zwischen den akuten Schüben kann es zu Remissionsphasen mit relativer Beschwerdearmut kommen. Entscheidend für die Prognose ist der Erhalt der Funktionalität der Gelenke mit ausreichender Bewegungsfähigkeit. Knorpel- und Gelenkzerstörungen sind leider nicht mehr heilbar. Das Endstadium ist die gefürchtete Rheumahand mit Gelenkdeformierungen und Versteifung. Die Hände sind die Visitenkarte des Rheumatikers.

Die Polyarthritis befällt bevorzugt die kleinen Gelenke der Hände und Füße, aber auch die Wirbelgelenke. »Das Heimtückische an der rheumatoiden Arthritis (= chronische Polyarthritis) ist, dass sie scheinbar harmlos mit morgendlicher Steifigkeit beginnt, die aber zunächst durch Bewegung im Laufe des Vormittags wieder verschwindet. Durch diese anfangs geringfügigen Beschwerden lässt sich der Kranke über die bösartige Neigung zur ständigen Verschlimmerung täuschen« (Dr. M. O. Bruker).

Wenn keine gründliche und kontinuierliche Ernährungsbehandlung, die durch eine strikte Einhaltung einer tiereiweißfreien Vollwertkost mit relativ hohem Frischkostanteil gekennzeichnet ist, durchgeführt wird, lässt sich die Krankheit nicht zum Stillstand bringen. Es muss betont werden, dass eine allopathische medikamentöse Therapie mit nichtsteroidalen Antirheumatika, Glukokortikoiden, Immunsuppressiva wie z. B. Methotrexat, Azathioprin oder Ciclosporin A die Krankheit nicht zu heilen vermag. Der therapeutische Nihilismus und die Frustration der Vertreter einer symptomatischen Therapie äußern sich letztendlich in einer Verzweiflungstat, der Verordnung von Krebsmitteln (Zytostatika) wie z. B. Cyclophosphamid oder sogenannter »Biologicals«, das sind Tumor-Nekrose-Faktor-Antikörper. Es kommen sogar Antimalariamittel zur Anwendung. Aus den früheren »Basistherapeutika« wurden krankheitsmodifizierende Pharmaka. Diese Bezeichnung verrät, dass solche Arzneimittel nicht mit der Absicht einer Heilung verordnet werden. Viele Patienten mit chronischer Polyarthritis werden deswegen nach einer langen Leidensphase mit Schmerzen, chirurgischen Verfahren wie Synovektomie (= Entfernung der Gelenkschleimhaut), Arthrodese (= Versteifungsoperation) oder Gelenkersatzoperation (= Implantation eines künstlichen Gelenkes) zugeführt.

Leider muss darauf hingewiesen werden, dass selbst bei genauester Beachtung des Ernährungsregimes und intensivster naturheilkundlicher Therapie zerstörtes Knorpel- oder Knochengewebe nicht mehr zu retten ist. Deshalb betont die GGB seit nunmehr 30 Jahren die Wichtigkeit der Primärprävention. Trotzdem sollen an dieser Stelle wichtige ursächliche Therapieprinzipien aufgezählt werden.

  1. Vollwertkost als Basisbehandlung;
  2. Herde und Störungsfelder wie kranke Zähne und Mandeln müssen erkannt werden, jedoch ist eine operative Entfernung nicht in jedem Falle zwingend notwendig. Die Mandeln sollten nicht entfernt, sondern in ihrer Funktion angeregt werden.
  3. Kneippsche Maßnahmen (Güsse und Bäder),
  4. Segmentbehandlung (Neuraltherapie, Bindegewebsmassagen),
  5. Örtliche Maßnahmen (Heublumensack, Auflagen, Kompressen),
  6. Phytotherapeutika und Homöopathika.

In akuten Schüben kann auf Linderungsmittel wie Cortison nicht verzichtet werden. Der Einsatz von Cortison erfolgt, wenn möglich, nur passager.

Literatur: Rheuma, emu – Verlag