Harnblasenentzündung

Frage:
Ich (weiblich, 42 Jahre) habe immer wieder Blasenentzündungen mit häufigem, schmerzhaften Wasserlassen. Was können Sie aus ganzheitlicher Sicht raten?

Antwort:
Immer wiederkehrende Blasenentzündungen sind Zeichen einer Abwehrschwäche. Die erhöhte Infektanfälligkeit kann ernährungsbedingt oder spannungsbedingt sein. Frauen neigen häufiger zu Blasenentzündungen als Männer. Dies wird mit der kurzen Harnröhre bei der Frau erklärt. Bakterien können leichter aus dem Mastdarm über die Scheide in die Blase wandern. Bei Männern kommt die Krankheit selten vor. Durch eine vitalstoffreiche Vollwertkost lässt sich die Abwehrkraft stärken. Die Infektanfälligkeit geht drastisch zurück. Der Frischkostanteil sollte hoch sein; Tiereiweißprodukte sind einzuschränken. Bei immer wiederkehrender Blasenentzündung sind Kneipp’sche Wechselunterschenkelbäder sinnvoll. Auf warme Füße ist zu achten. Bei akuter Blasenentzündung wird das temperaturansteigende Sitzbad als sehr wohltuend empfunden. Anschließend Bettruhe einhalten. Zusätzlich kann man eine feuchtheiße Kompresse (Heublumensack) auf die Blasengegend legen (Dauer ca. 45 Minuten).

Ein einmaliger Trinkstoß mit Zinnkrauttee hilft ebenfalls gut. Dazu werden ca. 1,5 Liter warmer Tee rasch getrunken. Der Urin wird so lange wie möglich zurückgehalten, die Blase dann stoßartig entleert. Der Trinkstoß wirkt quasi wie eine Blasenspülung von oben. Je nach individuellem Beschwerdebild kommen folgende Homöopathika in Betracht: Cantharis D4 (brennender Schmerz beim Wasserlassen), Petroselinum D2 (häufiges Wasserlassen), Causticum D4 (kann Wasser nicht halten), Dulcamara D2 (Harndrang nach Unterkühlung).

Literatur: Urologie, Springer, 4. Aufl.