Phlebothrombose (Tiefe Beinvenenthrombose)

Frage:
Wie kann ich mich (männlich, 53 Jahre) vor einer Thrombose schützen? Ich plane eine längere Flugreise und las, dass man prophylaktisch vor Reiseantritt Heparin spritzen soll.

Antwort:
Bei der Thrombose handelt es sich im Prinzip um eine »Blutstillung« am falschen Ort. Diese Blutgerinnselbildung ist ein häufiges Leiden. Es kommt zu einem vollständigen oder teilweisen Verschluss einer Vene (= Phlebothrombose). Die von Rudolf Virchow vor über 100 Jahren ausgearbeitete thrombogene Trias (Virchow Trias) ist heute noch gültig:

  1. Gefäßwandveränderung
  2. Veränderte Blutströmung
  3. Veränderte Blutzusammensetzung.

»Normalerweise gerinnt das Blut niemals während des Umlaufs innerhalb eines intakten Gefäßes. Das gesunde Blut ist so beschaffen, dass ein Gerinnungsvorgang nur dann möglich ist, wenn Blut aus einem verletzten Gefäß austritt. Könnte das Blut innerhalb der Blutgefäße während des Lebens gerinnen, so stünde der Mensch ständig in Lebensgefahr. Bei einer Thrombose handelt es sich daher immer um einen krankhaften Vorgang. Die Ursachen für eine krankhafte Veränderung der Blutzusammensetzung liegen ausschließlich in fehlerhafter Ernährung« (Dr. M. O. Bruker).

Das Blutgerinnsel kann sich in einer Vene, Arterie oder einer Herzhöhle bilden. Die Phlebothrombose tritt gehäuft im Bereich der unteren Extremitäten auf. Die Symptomatik kann sehr variabel sein und kein Zeichen ist wirklich verlässlich. Hinweise sind: Schwere- u./o. Spannungsgefühl, ziehende Schmerzen in Wade, Kniekehle oder Leiste, wobei die Beschwerden in Horizontallage abnehmen. Weitere mögliche klinische Zeichen sind Schwellung der betroffenen Extremität (Umfangsdifferenz), Überwärmung und Druckempfindlichkeit im Verlauf der tiefen Vene. Es ist wichtig zu betonen, dass die Thrombose zu den ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten gehört. Aufgrund der fehlerhaften zivilisatorischen Ernährung besteht eine fehlerhafte Blutzusammensetzung mit entsprechenden veränderten Gerinnungsfaktoren und einer gesteigerten Gerinnbarkeit des Blutes. Die gefürchtetste Komplikation der Thrombose ist die Lungenembolie. Das Injizieren blutgerinnungshemmender Stoffe vor Langstreckenflügen ist unnötig, wenn Sie einige Tage vor Reiseantritt eine frischkostreiche Vollwertkost zu sich nehmen. Selbstverständlich besteht bei Rauchern und fehlernährten Menschen ein vielfach höheres Thromboserisiko.

Auch die Immobilisation durch eine eingeengte, abgeknickte Beinhaltung im Flugzeugsitz ist ungünstig (»economy class syndrome«). Über die »Qualität der Bordverpflegung« brauche ich wohl nicht viele Worte zu verlieren. Übrigens kommen bei wild lebenden Tieren keine Thrombosen vor. Oder haben Sie etwa schon mal eine Giraffe mit Stützstrümpfen und Marcumarpass gesehen?

Literatur: Differentialdiagnose innerer Krankheiten, Thieme, 18. Aufl.
Krampfadern, emu – Verlag, 1. Aufl.