Zucker: Ursache von Zivilisationskrankheiten und Gefahr für die öffentliche Gesundheit

»Noch immer befindet sich der Mediziner in einem
Hamsterrad zwischen Ethik und Profit. Der Arzt darf sich
jedoch niemals wirtschaftlichen Interessen beugen, sondern
ist der Wahrheit verpflichtet.«1

»Noch nie in der Geschichte der
Menschheit mussten wir mit einem
so enormen Überangebot an Zucker
umgehen.«2

Lässt sich aus (medizin)ethischen Erwägungen ein gesundheitspolitischer Auftrag zur ­Regulierung des Zuckerkonsums motivieren?

Im Oktober 2015 kam der Film »Voll verzuckert. That Su­gar Film« von Damon Gameau in die deutschen Kinos. Die kritische Auseinandersetzung mit Zucker ist ein aktuelles, brisantes und heikles, weil emotionales Thema. Es geht um kulturelle Gewohnheiten, um Ernährungsgewohnheiten, um wirtschaftliche, öffentliche und private Interessen und um die Frage, wann genug wissenschaftliche Erkenntnisse vorliegen, um zu handeln und politisch einzugreifen. »Eine objektive Stellung zum Zucker ist gerade durch seine Eigenschaft, zugleich ein Genussmittel und ein Nahrungsmittel zu sein, sehr erschwert.«3

Aus Gründen der wissenschaftlichen und begrifflichen Exaktheit wird der Begriff »Zucker« in diesem Text wie folgt definiert: Alle (1) chemisch isolierten Fabrikzuckerar­ten (nach Bruker4), die (2) industriell verarbeiteten Nah­rungsmitteln hinzugefügt werden und das Molekül Fruktose enthalten (nach Lustig5). Nicht gemeint ist der Zucker als Kohlenhydrat in natürlichen Lebensmitteln, z. B. in Obst:

»Selbstverständlich braucht der Organismus Kohlenhydrate, und der Hauptenergiespender ist der Zucker. Damit ist aber nicht gesagt, dass der Organismus Industriezucker braucht und noch weniger, dass die physiologische Wirkung des isolierten Industriezuckers gleichgesetzt werden kann mit derjenigen eines kohlenhydrathaltigen Lebensmittels.«6

  1. Dieser Text behandelt im Folgenden die Punkte:
  2. Zucker als Ursache von ernährungsbedingten Zivilisa­tionskrankheiten
  3. Lässt sich aus (medizin)ethischen Erwägungen ein ge­sundheitspolitischer Auftrag zur Regulierung und Redu­zierung des Zuckerkonsums motivieren?
  4. Sind gesundheitspolitische Maßnahmen (ethisch) ge­rechtfertigt oder sogar geboten?
  5. Welche Maßnahmen sind (ethisch) vertretbar, sinnvoll und zweckmäßig?

Zucker als Ursache von ernährungsbedingten ­Zivilisationskrankheiten

In den Augen der Vereinten Nationen sind ernährungsbe­dingte Zivilisationskrankheiten heute weltweit zu einem höheren Risiko für die öffentliche Gesundheit und zu einem drängenderen gesellschaftlichen Problem geworden als ­Infektionskrankheiten.7 Bruker stellt die peinliche Frage:
»Warum erkranken immer mehr Menschen trotz des Fortschritts der medizinischen Forschung?«8 Besteht ein Zusam­menhang mit dem weltweiten Anstieg des Zuckerkonsums?
Alle Erkenntnisse sprechen dafür. Zu den mit übermäßigem Zuckerkonsum in Zusammen­hang stehenden ernährungsbedingten Zivilisationskrank­heiten zählen unter anderem Zahnkaries, Adipositas (Fettleibigkeit)9, Typ-2 Diabetes, Bluthochdruck, nicht-al­koholische Fettleber10 und Krebs. Daher darf in Zusammen­hang mit Zucker von einem »Schadstoff« gesprochen wer­den, auch wenn das gesellschaftliche Bewusstsein dafür noch wenig ausgeprägt ist:

»[…] als von einem Verbraucherverband 1985 eine Broschüre mit dem Titel »Schadstoff Zucker« herauskam, klagte die Wirtschaftliche Vereinigung Zucker e. V. Bonn, um den Vertrieb zu unterbinden. Die Bundesrichter wiesen dieses Anliegen 1986 zurück und waren der richtigen Meinung, dass »in Zucker ein nicht zu vernachlässigendes Gefährdungspotential steckt«. (Aktenzeichen 3 U 11/87 74 O 235/86 Hanseatisches Oberlandesgericht). Der Begriff »Schadstoff« darf also benutzt werden.«11

Am 04. März 2015 empfahl eine neue WHO-Richtlinie, den täglichen Zuckerkonsum auf durchschnittlich sechs bis ma­ximal zwölf Teelöffel zu beschränken.12 Viele Gesellschaf­ten liegen heute weit über diesem Richtwert, die USA gar bei 40 Teelöffeln pro Person und Tag.13 »Die Dosis macht das Gift«, sagte schon Paracelsus und übermäßiger Zucker­konsum, darin sind sich führende Wissenschaftler einig, spielt eine Schlüsselrolle als Ursache von Zivilisations­krankheiten, insbesondere als Ursache des metabolischen Syndroms.

»Wie die Studie des Credit Suisse Research Institute »Sugar: Consumption at a crossroads« 2013 ergab, sind fast 90 Prozent der praktischen Allgemeinärzte in den USA, Europa und Asien überzeugt, dass ein Zusammenhang zwischen dem Konsum von Zucker und der drastischen Zunahme dieser Gesundheitsprobleme besteht.«14

Für Aufsehen sorgte der Leiter der Amsterdamer Gesund­heitsbehörde Paul van der Velpen, der Zucker als »addictive and the most dangerous drug of the times«15 bezeichnete und sich im September 2013 für eine strikte Regulierung von Zucker in einem Land aussprach, in dem Cannabis legal ist.

Lässt sich aus (medizin)ethischen Erwägungen ein ­gesundheitspolitischer Auftrag zur Regulierung und ­Reduzierung des Zuckerkonsums motivieren?

Ja. »Es geht […] nicht an, eine Tatsache zu verschweigen, nur weil man fürchtet, dass sie nicht gerne gehört wird.«16 Argu­mente für einen gesundheitspolitischen Auftrag zur Regu­lierung des Zuckerkonsums sind im Kontext von Ethik und öffentlicher Gesundheit unter anderem die Prävention bzw. das Vorsorgeprinzip und die Gesundheitsförderung, die Verringerung von Krankheit und Leid, die Verringerung von Kosten und Lasten für das Gesundheitssystem, das Kin­deswohl und der Verbraucherschutz. Menschen muss das Wissen, die Möglichkeit und die Freiheit gegeben werden, sich gegen Zucker entscheiden zu können. Zucker wird in der Öffentlichkeit noch nicht genügend als Gefahr für die Gesundheit wahrgenommen.

»Mehr Forschung ist nötig«, lautet der strategische Slo­gan der Zuckerlobby17 , damit die politischen Entschei­dungsträger nicht sagen können: »Zucker macht krank«, denn solange geforscht wird und Dinge unklar sind, muss nicht gehandelt werden. Robert Lustig merkt an, dass der eindeutige wissenschaftliche Beweis der gesundheitsschä­digenden Wirkung von Zucker schwierig bis unmöglich und als wissenschaftliches Experiment unethisch sei.18 Tatsächlich lautet die Frage daher: »Wann wissen wir genug, um zu handeln?«

Sind gesundheitspolitische Maßnahmen (ethisch) ­gerechtfertigt oder sogar geboten?

»Um einen Wandel zu bewirken, dürften staatliche Eingriffe unumgänglich sein.«19 Lustig, Schmidt und Brindis argu­mentieren, dass eine öffentliche Regulierung des Zucker­konsums gerechtfertigt ist. Sie verweisen auf vier Kriterien, die als Begründung für die Regulierung von Alkohol und Tabak allgemein anerkannt sind. Zucker erfüllt nach Ana­lyse der Autoren dieselben Kriterien: (1) Unvermeidbarkeit (aufgrund allgegenwärtiger Verbreitung in der Gesell­schaft), (2) Toxizität, (3) Missbrauchspotential und (4) ne­gative Auswirkungen auf die Gesellschaft.20

Zu (1): Zucker ist schätzungsweise in 75 bis 80 Prozent aller industriell verarbeiteten Nahrungsmittel enthalten. In den letzten 50 Jahren hat sich der weltweite Zuckerkonsum verdreifacht.21 Es gibt über 50 verschiedene Bezeichnungen für »versteckten« Zucker. Der Verbraucher hat kaum eine Wahl und kann sich nicht schützen. Insbesondere Kinder sind als Zielgruppe von Werbung gefährdet und schutzbedürftig.

Zu (2): Die krankmachende Wirkung von übermäßigem Zuckerkonsum ist durch zahlreiche Studien belegt. Robert Lustig weist darauf hin, dass die langfristigen negativen Auswirkungen exzessiven Zuckerkonsums auf den mensch­lichen Organismus denen des Alkohols ähnlich sind.22 Zu­cker, genauer Fruktose, ist seiner Meinung demnach zwar kein akutes Gift (»acute toxin«), aber ein chronisches Gift (»chronic toxin«).23

Zu (3): Zucker ist ein lusterzeugender Stoff, ein Genuss­mittel, das imstande ist, Abhängigkeiten zu schaffen. Die Lebensmittelindustrie kann diesen Effekt nutzen, um ihren Absatz zu steigern, indem sie ihren Produkten unnötig hohe Mengen an Zucker zusetzt. Zucker wohnt aufgrund seiner süchtig machenden Wirkungsweise24 ein Miss­brauchspotential inne, das ihn auf eine Stufe mit den Ge­nussmitteln Nikotin und Alkohol stellt.25

Zu (4): Zivilisationskrankheiten, die mit ungesunder Er­nährung im Allgemeinen und mit übermäßigem Zucker­konsum im Speziellen in Verbindung gebracht werden, be­drohen die öffentliche Gesundheit und Vitalität ganzer Gesellschaften.26 Die gesamtgesellschaftliche Krankheits­last steigt. Die Kosten der Behandlung von Zivilisations­krankheiten für das Gesundheitssystem werden zukünftig nicht mehr tragbar sein.27 Es droht ein Kollaps des gesell­schaftlichen Gesundheitswesens, wenn nicht verstärkt prä­ventiv eingegriffen wird. Demgegenüber ist bei der ethischen Beurteilung gesund­heitspolitischer Maßnahmen die Frage zu beantworten, ob ein unzulässiger Eingriff in die Ernährungsgewohnheiten, die Eigenverantwortung oder den freien Willen (Autono­mie) der Menschen stattfindet und sofern dies der Fall ist, ob die öffentlichen Interessen die privaten Interessen über­wiegen. Ein als Einschränkung der persönlichen Freiheit oder als staatliche Bevormundung wahrgenommener Ein­griff scheint gerechtfertigt, solange Zucker nicht verboten, sondern lediglich der Zuckerkonsum im öffentlichen Inte­resse reduziert und eingeschränkt wird. Diese Balance aus öffentlichen und privaten Interessen gilt es bei jeder vorge­schlagenen Maßnahme sorgfältig abzuwägen. Vor allem einschränkende Maßnahmen, die die Angebotsseite betref­fen, staatliche Empfehlungen oder Maßnahmen zur Aufklä­rung und Transparenz scheinen in diesem Zusammenhang unproblematisch zu sein.

Welche Maßnahmen sind (ethisch) vertretbar, sinnvoll und zweckmäßig?

Mögliche und bereits diskutierte gesundheitspolitische Maßnahmen zur Regulierung des Zuckerkonsums sind (1) eine Zuckersteuer analog zur Tabaksteuer, (2) gesetzliche Warnhinweise für Zucker analog zu Warnhinweisen auf Zi­garettenschachteln, (3) auffällige, farblich kodierte, pro­zentuale Angaben zum Zuckergehalt auf allen Produkten (4) eine Altersgrenze für Limonaden analog zum Alkoholersterwerbsalter, (5) ein Verbot für den Verkauf von ­zuckerhaltigen Produkten an Schulen, (6) ein Verbot von Werbung für zuckerhaltige Produkte, (7) Aufklärungskam­pagnen über die Risiken von übermäßigem Zuckerkonsum und (8) eine gesetzliche Obergrenze für Zucker in Pro­dukten.

Zu (1): Eine Zuckersteuer schlägt im September 2013 der Leiter der Amsterdamer Gesundheitsbehörde Paul van der Velpen vor.28 Sie würde zuckerhaltige Nahrungsmittel teurer und somit unattraktiver machen. Die Einnahmen aus der Zuckersteuer könnten zur Finanzierung der stei­genden Gesundheitskosten durch Zivilisationskrankheiten verwendet werden. Eine Zuckersteuer ist deshalb ethisch vertretbar und zu begrüßen, weil sie die persönliche Frei­heit in keiner Weise einschränkt und gleichzeitig zur Ge­rechtigkeit innerhalb des Gesundheitssystems beiträgt. Al­lerdings wäre zu prüfen, ab welcher Höhe eine Zuckersteuer den Zuckerkonsum tatsächlich verringern kann.

Zu (2): Warnhinweise, dass »Zucker süchtig macht und schlecht für die Gesundheit ist«, wie van der Velpen sie for­dert29, lösen das Problem des »versteckten« Zuckers und schaffen Transparenz, die dem Verbraucher die Entschei­dungsmöglichkeit gegen den Zucker wieder zurückgibt. Zu­sätzlich sollten gesetzliche Gesundheitsversicherer Entzie­hungskuren für Menschen finanzieren, die vom Zucker loskommen wollen, schlägt van der Velpen vor.

Zu (3): Auch auffällige, farblich unterlegte, prozentuale Angaben zum Zuckergehalt auf allen Produkten beispiels­weise in Form einer Ampelkodierung (rot für mehr als 20 % Zuckeranteil, gelb für 5 – 20 % Zuckeranteil und grün für weniger als 5 % Zuckeranteil) lösen das Problem des »ver­steckten« Zuckers und schaffen Transparenz. Jeder Ver­braucher würde dann auf Anhieb wissen, dass z. B. Nutella zu rund 55 % aus Zucker besteht.

Zu (4): Das »Limonadenersterwerbsalter« könnte bei­spielsweise bei 14 Jahren liegen. In diesem Fall wird der Er­werb von Limonaden für Kinder unter 14 Jahren illegal. Wenn Eltern dann erlauben, dass ihr Kind z. B. Cola trinken darf, müssen sie die Cola für ihr Kind selbst kaufen. Die Ar­gumentation ist, dass Eltern in diesem Fall besser in der Lage sind zu entscheiden, wann ihr Kind wie viel Limonade trinken darf. Eine solche Altersgrenze wäre sicherlich eine der konsequentesten Maßnahmen, um Kinder vor den Ge­fahren von übermäßigem Zuckerkonsum zu schützen und die öffentliche Wahrnehmung zu beeinflussen.

Zu (5): Ein Verkaufsverbot von zuckerhaltigen Pro­dukten an Schulen schlägt ebenfalls van der Velpen im Sep­tember 2013 vor. Bei dieser Maßnahme steht die Sorge um das Kindeswohl im Vordergrund. Die Angebotsseite und damit die Allgegenwärtigkeit und Versuchung von Zucker soll staatlich eingeschränkt werden.

Zu (6): Zahlreiche Beispiele für irreführende, unter Um­ständen sogar gesundheitsgefährdende Werbung, die sich in zunehmendem Maße Kinder als Zielgruppe aussucht, finden sich in Bruker, 2009, S. 95 ff. Ein solches Verbot ist nicht generell durchzusetzen, möglicherweise aber für öf­fentliche Einrichtungen (z. B. Schulen) und dort, wo Wer­bung speziell Kinder als Zielgruppe hat (z. B. Kindersender im Fernsehen), geeignet.

Zu (7): Aufklärungskampagnen, insbesondere an Schu­len, sind notwendig, ethisch unbedenklich und geboten und gewährleisten Mündigkeit, sind allerdings angesichts der allgemeinen Verbreitung von Zucker und dem feh­lenden öffentlichen Risikobewusstsein möglicherweise nicht hinreichend.

Zu (8): Eine gesetzliche Obergrenze für Zucker in Pro­dukten, wie sie ebenfalls von van der Velpen gefordert wird, verhindert die übermäßige Konzentration und damit den Missbrauch von Zucker in Produkten und trägt da­durch zum Verbraucherschutz bei.

Fazit

Zucker staatlich zu regulieren ist dem normativen An­spruch nach und im Kontext aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse eine richtige und gute Entscheidung. Die öf­fentliche Wahrnehmung und der Umgang mit Zucker müs­sen sich ändern und gesellschaftlich stärker diskutiert wer­den. Robert Lustig zieht die Analogie zur öffentlichen Wahrnehmung von HIV/AIDS in den 80er Jahren und stellt die Frage: »When does a personal responsibility issue become a public health crisis?« 30 Diese Frage muss auch für den Zu­cker beantwortet werden. Gesellschaftliche Veränderungen brauchen Zeit, doch die Politik ist nach aktuellem Erkenntnisstand dazu auf­gefordert, diese Veränderung mit Blick auf den Zucker zu beschleunigen. Geeignet, ethisch vertretbar und geboten erscheint ein Maßnahmenmix aus Zuckersteuer (1), Warn­hinweisen (2), auffälligen, prozentualen Angaben auf allen Produkten (3) und Aufklärungskampagnen (7). Zusätzlich ist aufgrund des Signalcharakters und speziell, um Kinder vor überhöhtem Zuckerkonsum zu schützen, ein gesetz­liches »Limonadenersterwerbsalter« (4) empfehlenswert. Am wichtigsten ist zum Schluss die Erkenntnis, dass viele, wenn nicht sogar alle ernährungsbedingten Zivilisati­onskrankheiten durch eine gesunde, fabrikzuckerarme Er­nährung vorgebeugt, positiv beeinflusst und sogar geheilt werden können. Ein Vorreiter der ursächlichen Heilbehandlung von Krankheiten anstelle der üblichen sympto­matischen Linderungsbehandlung war Dr. med. Max Otto Bruker (1909 – 2001), dessen Bücher mich auf das Schlüs­selthema »Zucker« aufmerksam gemacht haben. Es gilt, die notwendigen Konsequenzen für Gesundheitsvorsorge und Therapie zu ziehen.

„Der Gesundheitsberater“, März 2016

Fußnoten

  1. Bruker, M. O./Ilse Gutjahr: Zucker, Zucker … Krank durch Fabrikzucker. »Aus der Sprechstunde« Band 12. Emu-Verlag, Lahnstein 2009, 8. Auflage, S. 14.
  2. Enders, Giulia: Darm mit Charme. Alles über ein unterschätztes Organ. Ullstein, Berlin 2014, S. 57.
  3. Bruker, M. O.: Krank durch Zucker. Der Zucker als pathogenetischer Faktor. Helfer Verlag E. Schwabe, Bad Homburg v. d. H. 1983, 13. Auflage, S. 7.
  4. Bruker/Gutjahr, 2009.
  5. Lustig, Robert/Laura Schmidt/Claire Brindis: The toxic truth about sugar. Nature, Vol. 482, 02. 02. 2012, S. 28. Unter diese Definition fallen beispielsweise High Fructose Corn Syrup (HFCS) und Rohrzucker (Saccharose).
  6. Bruker, 1983, S. 9.
  7. Vgl. Lustig/Schmidt/Brindis, 2012, S. 27. Risikofaktoren für Zivilisationskrankheiten sind neben der Ernährung auch Alkohol- und Tabakkonsum sowie zu wenig Bewegung. Fettleibigkeit ist in diesem Zusammenhang keine Ursache für Krankheiten, sondern selbst schon eine Zivilisationskrankheit (vgl. Fußnote 9).
  8. Bruker, M. O.: Unsere Nahrung – unser Schicksal. Alles über Ursachen, Verhütung und Heilbarkeit ernährungsbedingter Zivilisationskrankeiten. »Aus der Sprechstunde« Band 1. Emu-Verlag, Lahnstein 2014, 47. Auflage, S. 59.
  9. Häufig wird Übergewicht als Ursache von Zivilisationskrankheiten dargestellt. Die tieferliegenden ernährungsbedingten Ursachen bleiben dabei jedoch unberücksichtigt. Übergewicht ist nicht Ursache, sondern immer bereits schon Symptom der Krankheit!
  10. Insbesondere Fruktose wird in der Leber in Fett umgewandelt.
  11. Bruker/Gutjahr, 2009, S. 92 f.
  12. Hozer, Michèle: Die große Zuckerlüge. ZDF/ARTE, Länge: 85 min. Dokumentation, Kanada, 2015.
  13. »The world daily average consumption of sugar and HFCS per person is now 70 grams (or 17 teaspoons) per day […].« Natella, Stefano/Vamil Divan/Mujtaba/Rana/Charlie Mills: Sugar. Consumption at a crossroads. Credit Suisse Research Institute, September 2013.
  14. Sherlock, Cushla: Zucker. Süsse Versuchung mit bitterem Nachgeschmack. Credit Suisse, 22. 10. 2013.
  15. Waterfield, Bruno: Sugar is ›addictive and the most dangerous drug of the times‹. The Telegraph, 17. 09. 2013 und Stuart, Hunter: Amsterdam Health Official Calls Sugar A Dangerous Addictive Drug. The Huffington Post, 17. 09. 2013.
  16. Bruker, 1983, S. 31.
  17. Vgl. Hozer, 2015 und Natella/Divan/Rana/Mills, 2013, S. 19.
  18. Lustig, Robert: Fat Chance. Fructose 2.0. University of California Television (UCTV), 2013 und Hozer, 2015. Vor allem die Tatsache, dass aussagekräftige Studien über einen langen Zeitraum von zwanzig oder mehr Jahren durchgeführt werden müssten, macht einen eindeutigen wissenschaftlichen Beweis schwierig. Außerdem besteht die Gefahr, Menschen durch ein solches Experiment erheblichen gesundheitlichen Schaden zuzufügen.
  19. Sherlock, 2013.
  20. Vgl. Lustig/Schmidt/Brindis, 2012, S. 28.
  21. Lustig, 2013.
  22. Es ist das Fruktose-Molekül, das nach Robert Lustig auf den menschlichen Organismus, insbesondere die Leber, wie Alkohol wirkt. Vgl. Lustig/Schmidt/Brindis, 2012, S. 28.
  23. Lustig, Robert: Sugar. The Bitter Truth. University of California Television (UCTV), 2009.
  24. Zucker, insbesondere Fruktose, aktiviert das Belohnungszentrum im Gehirn (Dopamin), macht hungriger (Ghrelin) und unterdrückt die Entstehung eines Sattheitsgefühls (Insulin blockiert Leptin-Signal). Vgl. Lustig/Schmidt/Brindis, 2012, S. 28.
  25. Vgl. Ericson, John: Sugar Is ›The Most Dangerous Drug Of The Times‹, Senior Health Official Says: Head Of Amsterdam Health Services Calls For Warning Labels, Tighter Regulations. Medical Daily, 17. 10. 2013.
  26. In den USA wird Fettleibigkeit sogar zur »Bedrohung nationaler Sicherheit«, da mittlerweile drei Viertel der Wehrpflichtigen aus mit Übergewicht in Zusammenhang stehenden Gründen ausgemustert werden. Vgl. Lustig/Schmidt/Brindis, 2012, S. 28.
  27. »In the USA alone, the healthcare costs tied to diabetes type II are estimated at USD 140 billion, compared to USD 90 billion for tobacco-related healthcare costs. Even more worrisome is that these numbers are growing at a rate of 4 % a year, much faster than for obesity (1% – 2 %).« Natella/Divan/Rana/Mills, 2013, S. 5.
  28. Vgl. Waterfield, 2013. Auch eine Sudie des Credit Suisse Research Institute empfiehlt eine Zuckersteuer. Vgl. Natella/Divan/Rana/Mills, 2013.
  29. Waterfield, 2013.
  30. Lustig, 2013.

Literatur

Bruker, M. O.: Krank durch Zucker. Der Zucker als pathogenetischer Faktor. Helfer Verlag E. Schwabe, Bad Homburg v. d. H. 1983, 13. Auflage.
Bruker, M. O.: Unsere Nahrung – unser Schicksal. Alles über Ursachen, Verhütung und Heilbarkeit ernährungsbedingter Zivilisationskrankeiten. »Aus der Sprech­stunde« Band 1. Emu-Verlag, Lahnstein 2014, 47. Auflage.
Bruker, M. O./Ilse Gutjahr: Zucker, Zucker … Krank durch Fabrikzucker. »Aus der Sprechstunde« Band 12. Emu-Verlag, Lahnstein 2009, 8. Auflage.
Enders, Giulia: Darm mit Charme. Alles über ein unterschätztes Organ. Ullstein, Berlin 2014.
Ericson, John: Sugar Is ›The Most Dangerous Drug Of The Times‹, Senior Health Official Says: Head Of Amsterdam Health Services Calls For Warning Labels,
Tighter Regulations. Medical Daily, 17.10.2013. Internetadresse: http://www.medicaldaily.com/sugar-most-dangerous-drug-times-senior-health-official-says-head-­amsterdam-health-services-calls (Stand: 01.01.2016).
Gameau, Damon: Voll Verzuckert. That Sugar Film. Länge: 90 min. Dokumentarfilm, Australien, 2014.
Gameau, Damon/Michael Graupner: »Zucker ist einfach überall«. Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAZ), 25.10.2015, Nr. 43, S. 16. Hozer, Michèle: Die große Zuckerlüge. ZDF/ARTE, Länge: 85 min. Dokumentation, Kanada, 2015.
Lustig, Robert: Sugar. The Bitter Truth. University of California Television (UCTV), 2009. Internetadresse: https://www.youtube.com/watch?v=dBnniua6-oM (Stand: 01.01.2016).
Lustig, Robert: Fat Chance. Fructose 2.0. University of California Television (UCTV), 2013. Internetadresse: https://www.youtube.com/watch?v=ceFyF9px20Y (Stand: 01.01.2016).
Lustig, Robert/Laura Schmidt/Claire Brindis: The toxic truth about sugar. Nature, Vol. 482, 02.02.2012, S. 27 – 29. Internetadresse: http://www.nature.com/nature/journal/v482/n7383/abs/482027a.html (Stand: 01.01.2016).
Natella, Stefano/Vamil Divan/Mujtaba Rana/Charlie Mills: Sugar. Consumption at a crossroads. Credit Suisse Research Institute, September 2013.
Sherlock, Cushla: Zucker. Süsse Versuchung mit bitterem Nachgeschmack. Credit Suisse, 22.10.2013. Internetadresse: https://www.credit-suisse.com/de/de/news-and-expertise/economy/articles/news-and-expertise/2013/09/de/is-sugar-turning-the-economy-sour.html (Stand. 01.01.2016).
Stuart, Hunter: Amsterdam Health Official Calls Sugar A Dangerous Addictive Drug.
The Huffington Post, 17.09.2013. Internetadresse: http://www.huffingtonpost.com/2013/09/17/amsterdam-sugar-drug-addictive-official-regulated_n_3941660.html (Stand: 01.01.2016).
Waterfield, Bruno: Sugar is ›addictive and the most dangerous drug of the times‹. The Telegraph, 17.09.2013. Internetadresse: http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/europe/netherlands/10314705/Sugar-is-addictive-and-the-most-­dangerous-drug-of-the-times.html (Stand: 01.01.2016).