Histamin-Unverträglichkeit (Histamin-Intoleranz)

Frage:
Meine Freundin leidet an so genannter »Histamin-Unverträglichkeit«. Sie kann eigentlich fast gar nichts mehr essen, sei es Getreide oder Tomaten. Wie kann man ihr helfen?

Antwort:
Histamin ist ein Gewebshormon, das in den meisten tierischen Geweben vorkommt. Histamin ist das biogene Amin von Histidin, einer nicht essentiellen Aminosäure. Körpereigenes Histamin wird vor allem von den Gewebsmastzellen und basophilen Leukozyten produziert. Im Rahmen von Verletzungen und Allergien wird Histamin vor allem beim Kontakt von IgE-Antikörpern mit Mastzellen (Typ-I-Reaktion) ausgeschüttet. Histamin bindet an H1- oder H2-Rezeptoren. Der H1-Rezeptor kommt vor allem in der glatten Muskulatur vor. Bei Histaminausschüttung treten daher typische Symptome auf: Verengung der Bronchien, Erweiterung kleiner Gefäße. Über den H2-Rezeptor erhöht Histamin im Magen die Salzsäureproduktion. Das biogene Amin, Histamin, kommt auch als bakterielles Abbauprodukt in Fleisch, Wurst, Fisch, Käse, Wein und Bier vor. Um diese »Pseudo-Allergie« zum Verschwinden zu bringen, sollte Ihre Freundin also ganz strikt auf sämtliche Tiereiweißprodukte und Alkohol verzichten.

Auf Tomaten, Bananen, Erdbeeren und Ananas, die angeblich eine Histaminfreisetzung bewirken, muss dann nicht verzichtet werden. Oft verbergen sich hinter den so genannten »Nahrungsallergien« funktionelle Störungen und Unverträglichkeiten, deren Ursache nicht das »Allergen« ist, sondern die falsche Kostzusammenstellung und/oder Lebensspannungen.

Literatur: Immunologie, Spektrum, 5. Aufl.