Phytase/Phytin

Getreide

Ärztlicher Rat aus ganzheitlicher Sicht – Dr. med. Max Otto Bruker

GetreideWas ist die Phytase? Wirkt sie nur beim Einweichen des Getreides oder sind dafür Kochen und Quellen erforderlich, wie es manche Kreise empfehlen? Bei welchen Getreidesorten gibt es die Phytase?

Die Phytase ist, wie die Endung -ase zeigt, ein Enzym, mit dem das Phytin abgebaut werden kann. Da durch Veröffentlichungen von verschiedenen Seiten über Phytin viel Unsicherheit entstanden ist, möchte ich kurz das Grundsätzliche darstellen. Phytin ist eine ringförmige Phosphorverbindung und kommt in fast allen Getreidearten vor. Da man es nur in den Randschichten und im Keim findet und nicht im Stärkekern, enthalten Auszugsmehle kein Phytin mehr.

Über seine spezifische Wirkungsweise ist noch relativ wenig bekannt. Es kann u.a. auch etwas Mineralien an sich binden, was zu der irrtümlichen Vorstellung geführt hat, dass man Phytin zerstören müsse, um die Mineralien freizusetzen. Aber natürlich kommen im Getreide die Mineralien auch frei, also nicht an Phytin gebunden vor, so dass der an Phytin gebundene Anteil unwesentlich ist.

Die Natur liefert für alle Stoffe auch die für den Abbau notwendigen Enzyme mit, für die Cellulose die Cellulase, für die Hemicellulose die Hemicellulase, für die Maltose die Maltase, für die Saccharose die Saccharase. So auch für das Phytin die Phytase.

Durch Erhitzung werden die Enzymaktivitäten herabgesetzt, so dass sie unwirksam werden. Wenn die Getreidekörner eingeweicht werden, bleibt die Phytase erhalten und das Phytin kann abgebaut werden. Die Warnungen vor dem Einweichen wird, wie gesagt damit begründet, dass das Phytin Mineralien an sich bindet und deshalb durch die Phytase zerstört werden müsse, um die Mineralien freizusetzen. Da aber der größte Teil der Mineralien nicht an Phytin gebunden ist, ist diese Empfehlung bedeutungslos bzw. falsch. Im Übrigen stammen diese Vorstellungen aus dem Labor und können nicht mit den Stoffwechselvorgängen im lebendigen Organismus gleichgesetzt werden.

Da der Frischkornbrei eine zentrale Stelle für die Behandlung und Heilung ernährungsbedingter Zivilisationskrankheiten einnimmt, lassen Sie sich bitte durch die zahlreichen Versuche von verschiedenen Seiten, den Frischkornbrei in Misskredit zu bringen, nicht verunsichern. Die Erfahrung und Beobachtung am kranken und gesunden Menschen stehen über den Theorien.

aus Dr. med. Max Otto Bruker, Ärztlicher Rat aus ganzheitlicher Sicht, emu-verlag